Atomwaffen direkt an der NATO-Grenze! Bereits vor mehr als einer Woche hatte der russische Präsident Wladimir Putin angekündigt, schon bald atomare Waffen im Nachbarland Belarus stationieren zu wollen. Diese Maßnahme wird nun immer konkreter. In Moskau wird dieser Schachzug des russischen Präsidenten als wirkungsvolle Drohung gegen den Westen gefeiert.
Wie jetzt bekannt wird, sollen die Pläne zur Stationierung russischer Atomwaffen in Belarus zügig voranschreiten. Wie der russische Botschafter in Minsk, Boris Gryslow, am Sonntag bestätigte, habe man geplant, die Atomraketen in unmittelbarer Nähe der Grenze zwischen Belarus und Polen zu stationieren. Auch ein Termin für die Stationierung der Waffen steht bereits fest. Nach Angaben der Regierung in Moskau sollen die für die Lagerung der Waffen benötigten Bunker spätestens am 1. Juli 2023 fertiggestellt sein. Wie Gryslow bestätigt, sollen die Arbeiten an der Installation in Belarus bis zu diesem Datum abgeschlossen sein. Zudem bestätigte Gryslow, dass diese russischen Pläne in westlichen Medien große Aufmerksamkeit erregt hätten. Gleichzeitig rechtfertigte der russische Politiker dieses Vorgehen. Damit ergreife Russland Sicherheitsmaßnahmen, um Belarus und Russland vor westlichen Aggressionen zu schützen. Die Stationierung amerikanischer Atomwaffen in Westeuropa kritisierte Gryslow dagegen. “Für die USA sind diese Länder nur Marionetten, während wir einen gemeinsamen Raum haben“, verdeutlichte Gryslow.
Schon vor einigen Tagen hatte Wladimir Putin die geplante Stationierung der Atomwaffen wegen der starken Spannungen mit dem Westen gerechtfertigt. Bei dieser Gelegenheit hatte Putin auch darauf hingewiesen, dass die USA seit Jahren ähnlich vorgehe und ebenfalls Atomwaffen auf dem Staatsgebiet ihre europäischen Verbündeten stationiere. Von Seiten westlicher Analysten sieht man in der russischen Maßnahmen den klaren Versuch vor allem die amerikanischen Verbündeten in Westeuropa einzuschüchtern. Trotz der Ankündigung auf die Stationierung atomare Waffen in Belarus sei es auch weiterhin sehr unwahrscheinlich, dass Russland im Konflikt in der Ukraine oder gegen den Westen Atomwaffeneinsätze. Demnach sei die Stationierung der Atomwaffen in Belarus ihrer Ansicht nach ein weiterer Schritt, um das osteuropäische Nachbarland weiter von Russland abhängig zu machen.
