Moskau – Angesichts der zunehmenden westlichen Sanktionen und des Rückzugs von Handelspartnern steht Russland vor wirtschaftlichen Herausforderungen. Präsident Wladimir Putin ist verstärkt auf die Unterstützung langjähriger Verbündeter wie China angewiesen. Jetzt zeigt sich jedoch auch der chinesische Präsident Xi Jinping zunehmend unfähig, dem Druck des Westens standzuhalten, was Putin immer mehr isoliert zurücklässt.
Ein Ereignis, das zu einer Kettenreaktion führte, war der Rückzug mehrerer chinesischer Volksbanken aus dem Zahlungsverkehr mit Russland. Insbesondere traf Putins der Ausstieg der größten chinesischen Volksbank, der Industrial and Commercial Bank of China (ICBC), hart. Weitere Banken wie die Ping An Bank und die Bank of Ningbo folgten diesem Schritt und stoppten die Annahme von Zahlungen in chinesischer Währung aus Russland. Trotz Bemühungen seitens von Russland, die Geschäfte im finanziellen Sektor mit China fortzusetzen, blieben die Verhandlungen bisher erfolglos. Die Aufnahme von Krediten in chinesischer Währung wurde nicht vereinbart.
Trotz dieser Rückschläge zeigt sich Russland optimistisch. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sieht die Situation als überwindbar an und gibt dem Westen die Schuld an den Problemen. Die US-Sanktionen, insbesondere gegen Banken, die Putin unterstützen, stellen eine Herausforderung dar. Es sind jedoch nicht nur chinesische Banken, die den Druck des Westens spüren. Finanzinstitute in den Vereinigten Arabischen Emiraten, der Türkei und Österreich ziehen sich ebenfalls aus dem Russlandgeschäft zurück, aus Angst vor Sanktionen. Die USA üben starken Druck auf die österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) aus, um einen milliardenschweren Deal rund um den russischen Oligarchen Oleg Deripaska zu verhindern.