Die 810. Garde-Marineinfanterie-Brigade der russischen Streitkräfte ist seit 2014 in der Ukraine aktiv. Die Einheit hat kürzlich erhebliche Verluste hinnehmen müssen. Laut Berichten aus der Ukraine wurde sie aufgrund der hohen Verluste aus dem Fronteinsatz im Süden des Landes abberufen – die Elitetruppe ist komplett vernichtet. Im Folgenden finden Sie die neuesten Nachrichten von der Front:
Kyrylo Budanow, Leiter des ukrainischen Militärgeheimdienstes, berichtet, dass die 810. Garde-Marineinfanterie-Brigade im Süden der Ukraine erheblichen Druck ausgesetzt war. “Die Brigade wurde völlig besiegt und zerschlagen und hat sich nun zurückgezogen. Sie wird durch Fallschirmjäger ersetzt”, so Budanow. Diese Angaben konnten unabhängig nicht bestätigt werden. Nach Aussagen des US-Thinktanks Institute for the Study of War (ISW) waren Teile dieser Einheit seit März in der Region Saporischschja aktiv. Letzten Herbst war die Brigade in der Region Cherson im Einsatz. Den US-Experten zufolge musste die Einheit aufgrund schwerer Verluste bereits einmal neu aufgestellt werden. Bereits kurz nach Beginn der großflächigen Invasion in der Ukraine wurde der damalige Kommandeur der Einheit, Oberst Alexej Scharow, nahe Mariupol getötet. Im September berichtete der ukrainische Generalstab, dass die 810. Brigade mehr als 85 Prozent ihres Personals verloren habe und viele Soldaten den Wiedereinsatz verweigert hätten. Ende Juli gab der ukrainische Geheimdienst bekannt, dass 200 Soldaten der Brigade erneut ihre Befehle verweigert hätten.
Die 810. Garde-Marineinfanterie-Brigade ist der russischen Schwarzmeerflotte zugehörig und hat Erfahrungen aus dem zweiten Tschetschenienkrieg, dem Krieg in Georgien 2008 und der Annexion der Krim im Jahr 2014. Teile der Brigade waren auch in Syrien im Einsatz. Im vergangenen Frühjahr beteiligte sie sich an der Belagerung von Mariupol. Der Heimatstützpunkt der Brigade ist Sewastopol. Westliche Militärblogger vermuteten zuletzt die Einheit im Hinterland der Front, nördlich des strategisch wichtigen Verkehrsknotenpunkts Tokmak.
