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Putin und Chinas Präsident Xi treffen sich in Usbekistan – wird China Russland doch helfen?

Seit dem Start der Corona-Pandemie war der chinesische Staatschef Xi Jingping nicht mehr ins Ausland gereist. Doch nun macht der chinesische Politiker offenbar eine Ausnahme und reist ausgerechnet zu einem Treffen mit dem Kreml-Despoten Wladimir Putin. Eine überraschende Entscheidung, da der chinesische Parteichef sogar ein persönliches Treffen mit dem amerikanischen Präsidenten Joe Biden nur per Videokonferenz durchgeführt hatte. Experten sind besorgt – wird China Russland nun doch unter die Arme greifen – oder wird Xi sogar auf Putin wegen eines Friedens einwirken?

Putin und Jingping treffen sich in Usbekistan

Das Treffen der Präsidenten der beiden Großmächte ist für die kommende Woche terminiert und wird im usbekischen Samarkand stattfinden. Dort wollen sich die beiden Politiker im Rahmen von Gesprächen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit treffen, wie am Mittwoch der russische Botschafter in Peking, Andrej Dennisow, gegenüber der Nachrichtenagentur Tass ankündigte. Das die erste Reise nach mehr als zweieinhalb Jahren Jingping ausgerechnet zu Putin führt, bestärkt die internationalen Analysten in ihrer Annahme, dass sich Russland und China immer weiter annähern. Im Ukraine-Konflikt betont China immer wieder, einen neutralen Standpunkt einzunehmen. Allerdings heißt es aus China zuletzt immer häufiger, dass das chinesische Volk eine besondere Freundschaft mit Moskau verbine. Die chinesischen Diplomaten weisen allerdings immer wieder darauf hin, dass China freundschaftliche Beziehungen zu allen Ländern der Welt suche. Doch zuletzt macht es den Anschein, dass die chinesische Freundschaft mit Moskau von besonderer Qualität ist.

China und Russland suchen verstärkt Kontakt zueinander

So dürfte es kein Zufall sein, dass der chinesische Politiker Li Zhanshu in dieser Woche ein Wirtschaftsforum in der russischen Stadt Wladiwostok besucht hatte, bei dem auch der russische Präsident Wladimir Putin anwesend gewesen war. Solche und ähnliche Treffen zeigen deutlich, dass China zwar nicht gegen Sanktionen verstoßen wird, um Russland zu helfen, die Maßnahmen aber auf keinen Fall offensiv unterstützen wird, analysiert Alexander Gabuev, ein Analyst der US-Denkfabrik Carnegie Endowment gegenüber der Finanzzeitung “Financial Times“. Zudem bezeichnet Gabuev die chinesische Neutralität als pro-russische Neutralität. Auch auf militärischer Basis arbeiten Russland und China bereits seit einigen Jahren verstärkt miteinander. So hatte die chinesische Armee auch am in der letzten Woche gestarteten Militärmanöver “Wostok 2022“ teilgenommen. Verstärkt durch die westlichen Sanktionen gegen Russland nähren sich die beiden Länder nun auch wirtschaftlich weiter an.

Geschäfte zwischen China und Russland laufen blendend

So kauft China nun verstärkt russisches Öl während Russland mehr Waren aus China bezieht. In diesem Jahr hat Russland 26,5% mehr Güter in China bestellt, während die Chinesen 59,3% mehr Waren aus Russland kaufen, wobei es sich aber vor allem um Öl und Gas handelt. Zudem treibt man in Russland den Bau einer Gaspipeline nach China voran. Damit soll schon bald Gas direkt aus Sibirien nach China transportiert werden. Zukünftig werden die Geschäfte zwischen den beiden Ländern in russischen Rubel oder chinesischen Yuan abgewickelt werden. Wie weit die Zusammenarbeit schon gediehen ist, konnte man erst kürzlich sehen, als die russische Regierung die Manöver mit scharfen Waffen vor der Küste von Taiwan als gerechtfertigt bezeichnet hatten. Offenbar kann China also auch für den Fall eine Invasion von Taiwan mit einem russischen Entgegenkommen rechnen.

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