Russlands Präsident Wladimir Putin (71) erlebte am "Tag des Sieges“ über Nazi-Deutschland eine demütigende Niederlage, weil die Ukraine einen rekordverdächtigen Schlag gegen die Treibstoffproduktion des russischen Diktators landen konnte. Was genau ist geschehen?
Am Donnerstagmittag beobachteten Mitarbeiter der Raffinerie Gazprom in der russischen Stadt Salawat in Baschkirien ein Kleinflugzeug, das sich der Anlage näherte. Kurz darauf stürzte der Flieger, eine Kamikaze-Drohne, in die Fabrikanlage, löste Feuer aus und hüllte die Region in schwarzen Rauch. Das Unglaubliche: Salawat liegt mehr als 1.300 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, und noch nie zuvor hatte eine ukrainische Kamikaze-Drohne so tief in russisches Gebiet angegriffen. Zum Vergleich: Die Entfernung, die die Drohne zurückgelegt hat, entspricht der Strecke von Berlin nach Rom!
Der ukrainische Geheimdienst SBU reagierte euphorisch und beanspruchte den Angriff für sich. Ein Mitarbeiter des SBU erklärte, dass sie mit einer Entfernung von 1.500 Kilometern einen historischen Rekord in Bezug auf die Reichweite ihrer Angriffsdrohnen aufgestellt hätten. Der Geheimdienst betonte außerdem, dass russische Raffinerien und Öldepots, die Teil des militärisch-industriellen Komplexes Russlands sind, nicht sicher vor solchen Angriffen im Hinterland seien.
Berichten zufolge verwendet die Ukraine immer häufiger kommerzielle Kleinflugzeuge, die zu Drohnen umgebaut wurden, um große Entfernungen zu ihren Zielen in Russland zurückzulegen. Im April griff der SBU beispielsweise eine Waffenfabrik in Tatarstan mit einer umgebauten Aeroprakt A-22 an, die 1.200 Kilometer von der Ukraine entfernt war. Am 25. April stürzte eine umgebaute SkyRanger im Westen Russlands ab, die eine Kommunikationsanlage, Kameras und eine 250 Kilogramm schwere Freifallbombe an Bord hatte. Auch beim jüngsten Angriff deuteten Aufnahmen auf die Nutzung eines umgebauten Ultraleichtflugzeugs hin.