Putin beginnt den Winterkrieg! Ab Samstag stellt der russische Energiekonzern Gazprom seine Gaslieferungen nach Österreich ein. Dies bestätigte der teilstaatliche österreichische Energie- und Chemiekonzern OMV, wie die Finanznachrichtenagentur "Bloomberg“ am Freitagnachmittag berichtete. Putin macht ernst, sind wir die nächsten? Hier mehr:
Bislang importierte Österreich rund 82 Prozent seines Gases aus Russland, wobei die OMV monatlich vier bis fünf Terawattstunden Gas von Gazprom bezog - jetzt versiegt dieser Strom! Was steckt dahinter? Der Lieferstopp ist eine Folge des Schiedsverfahrens, in dem der OMV mehr als 230 Millionen Euro Schadensersatz von Gazprom zugesprochen wurden. Um diese Summe auszugleichen, hat die OMV angekündigt, ihre Zahlungen an Gazprom einzustellen. Kann es auch Deutschland treffen und - reicht Österreichs Gas?
Die österreichischen Gasspeicher sind aktuell zu mehr als 90 Prozent gefüllt, und alternative Bezugsquellen wie Flüssigerdgas (LNG) aus Deutschland und Italien stehen bereit. Wie stark sich der Lieferstopp auf die Gaspreise auswirkt, bleibt unklar. Haber schätzt jedoch, dass Spitzenpreise wie 2022, als eine Megawattstunde Erdgas über 300 Euro kostete, nicht zu erwarten sind. Aktuell liegt der Preis bei etwa 45 Euro.
Deutschland bezieht bereits seit September 2022 kein Gas mehr direkt aus Russland, nachdem die Lieferungen über die Nord-Stream-I-Pipeline eingestellt wurden. Im Jahr 2022 stammte noch etwa ein Drittel der deutschen Gasimporte aus Russland. Deutschland hat inzwischen alternative Lieferanten wie Norwegen, die Niederlande sowie LNG-Exporteure aus den USA und Katar stärker eingebunden. Durch den Ausbau von LNG-Terminals an der deutschen Küste wurde die Abhängigkeit von russischem Gas weiter reduziert. Trotz Berichten über indirekte Importe von russischem LNG über Drittländer bleibt der Fokus der EU auf Diversifizierung und Versorgungssicherheit.