Laut Informationen der BILD-Zeitung hat Kreml-Diktator Wladimir Putin (70) ausgerechnet während des Großmanövers “Air Defender” ein Spionageschiff in die Ostsee geschickt. Was plant der Russen-Diktator direkt vor unserer Haustür?
Am vergangenen Freitag, kurz nach 13 Uhr, auf dem Militärflugplatz Jagel (Schleswig), informierte sich Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) über die größte Luftwaffenübung in der Geschichte der NATO unter deutscher Führung. Während er ans Mikrofon trat, dröhnte das Dröhnen der Triebwerke über das Gelände. Ein Aufklärungstornado der Luftwaffe startete hinter Scholz auf der Landebahn und steuerte Richtung Ostsee. Die Mission des Kampfjets bestand darin, einen russischen Spionageangriff auf das Manöver aufzuklären! Der Tornado war mit Waffen zur Selbstverteidigung sowie einem Behälter unter dem Rumpf ausgestattet, der zwei Kameras und einen Infrarotsensor enthielt. Der Pilot und der Waffensystemoffizier entdeckten in der Ostsee (internationales Gewässer vor der Küste von Mecklenburg-Vorpommern) das russische Spionageschiff, das mit Abhörantennen vollgepackt war. Als Beweis für die Aktivitäten des Kreml machten sie Fotos. Zudem signalisierten sie dem feindlichen Schiff: Wir wissen, dass ihr da seid! Die Luftwaffe war dem Spionageangriff auf die Spur gekommen, als ein Kampfjet bei einem Übungsflug verdächtige elektronische Signale über der Ostsee bemerkte und dies sofort meldete.
Bei “Air Defender” üben 25 Nationen mit 250 Flugzeugen (darunter 190 Kampfjets) die Verteidigung des eigenen Luftraums nach einem feindlichen Angriff. Die Übung umfasst unter anderem Luftkämpfe, Drohnenabwehr sowie den Schutz von Städten und Häfen. Klar war, dass das Manöver den Kreml ärgern würde und Putin alles tun würde, um möglichst viele Informationen über die Verteidigungstechniken der NATO zu erhalten. Die Luftwaffe ergriff Schutzmaßnahmen und setzte rechtzeitig Signalüberwachung und Aufklärungsflugzeuge ein, um russische Operationen aufzudecken. Zusätzlich wurde eine spezielle Anti-Kreml-Taktik angewendet: Die Antennen des Spionageschiffs haben nur eine begrenzte Reichweite. Daher wurden im Übungsgebiet Ost (Ostsee und Mecklenburg-Vorpommern) keine Frequenzen für den Ernstfall genutzt. Diese wurden nur in den Übungsgebieten Nord (Nordsee, Niedersachsen) und Süd (Bayern und Raum Frankfurt) eingesetzt. Somit sind die echten NATO-Frequenzen trotz des Spionageangriffs weiterhin sicher.
Allerdings stellt sich die Frage, wie viele NATO-Informationen die Russen bei ihrem Lauschangriff abgreifen konnten. Luftwaffen-Inspekteur Ingo Gerhartz (57) erklärte gegenüber der BILD-Zeitung: “Die Russen konnten eine Erkenntnis gewinnen: Wir sind jederzeit einsatzbereit und werden jeden Zentimeter unseres NATO-Territoriums verteidigen.” Der Kanzler wurde noch in Jagel über den russischen Spionageangriff informiert. Als der Tornado durch die Luft donnerte, kannte Scholz bereits die Mission des Kampfjets.