Bachmut ist gefallen – plant Putin jetzt einen Durchmarsch? Der Kreml schickt neue Batallione in den Kampf – kann Kiew dem neuen Ansturm standhalten? Britische Geheimdienste berichten, dass Russland seine Truppen in der Region verstärkt hat – was plant Putin?
Das Verteidigungsministerium in London teilte mit, dass Russland in den letzten vier Tagen höchstwahrscheinlich mehrere Bataillone zur Verstärkung der Frontlinie in Bachmut eingesetzt hat. Dies sei eine Reaktion auf die taktischen Geländegewinne der ukrainischen Verteidiger an den Flanken der umkämpften Stadt sowie auf öffentliche Drohungen der Söldnertruppe Wagner, den Kampf dort einzustellen. Es wird vermutet, dass nur wenige russische Einheiten in der Ukraine verfügbar sind. Daher sei die Verlegung nach Bachmut eine bedeutende Entscheidung des russischen Kommandos, betonte das britische Ministerium. Die russische Führung betrachte wahrscheinlich nach wie vor die Eroberung von Bachmut als ihr wichtigstes unmittelbares Kriegsziel, um einen gewissen Erfolg in dem Konflikt zu verzeichnen.
Zuvor hatte auch die ukrainische Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar erklärt, dass das russische Militär mehrere Tausend Soldaten als Verstärkung nach Bachmut verlegt habe. Auf Facebook schrieb sie: “Der Feind kann nicht mit Qualität gewinnen, also versucht er es mit Quantität.” Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine veröffentlicht das britische Verteidigungsministerium täglich Informationen zum Verlauf des Krieges unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. Damit möchte die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch ihre Verbündeten unterstützen. Moskau wirft London hingegen eine Desinformationskampagne vor.
