Neue Truppen für Putin! Nach dem Beginn der Militäroffensive in Charkiw im Mai 2024 konnte Russland schnell mehrere Ortschaften in der Region erobern. Dies gelang jedoch nur zu einem sehr hohen Preis: Einem NATO-Offizier zufolge erlitt das russische Militär dabei "astronomische" Verluste. Um diese Verluste auszugleichen, lässt das Regime von Wladimir Putin offenbar eine neue Armee aufmarschieren.
Hinweise darauf liefert das Institute for the Study of War (ISW). Die US-Denkfabrik, die sich eingehend mit dem Ukraine-Krieg beschäftigt, stützt sich auf Aussagen ranghoher ukrainischer Militärs. Der Sprecher der ukrainischen Streitkräftegruppe Chortyzja, Oberstleutnant Nasar Woloschin, berichtete, dass Russland beabsichtige, Teile der 155. Marineinfanteriebrigade und der "9. motorisierten Schützenbrigade der 51. Armee" in die Region Charkiw zu verlegen, um die erheblichen Verluste auszugleichen. Der Sprecher der Streitkräftegruppe Charkiw, Oberst Jurij Powch, behauptete zudem, dass russische Einheiten aus der Region Cherson und "anderen nicht näher genannten Richtungen" nach Charkiw abkommandiert worden seien.
Das ISW weist darauf hin, dass bislang keine 51. Armee bekannt sei und es auch keine Berichte darüber gebe. Die Denkfabrik spekuliert, dass es sich dabei um die "wiederauferstandene 51. Armee aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs" handeln könnte, die Russland im Zuge umfassender Reformen innerhalb des Militärs für den Einsatz in der Ukraine gebildet haben könnte. Es sei möglich, dass die 9. motorisierte Schützenbrigade inzwischen der 51. Armee unterstellt ist.
Analysten des ukrainischen Kanals Deepstate warnen eindringlich davor, dass Russland frische Kräfte für neue Angriffe auf Ortschaften in der Region Charkiw sammelt. Trotz der enormen Verluste konnte Russland weiterhin Gebiete in der Region erobern. Die Ukraine gelang es zuletzt, auch dank neuer US-Waffen, Putins Truppen am weiteren Vorrücken zu hindern und Gebiete zurückzuerobern. Laut Associated Press (AP) fordern ukrainische Militärkommandeure jedoch eine Aufhebung der Reichweitenbeschränkung für Langstreckenraketen, um effektiver gegen die russischen Streitkräfte vorgehen zu können.
