Moskau - Russland fühlt sich bedroht, insbesondere von den USA und ihren Unterstützern in Westeuropa. Diese Auffassung vertritt Wladimir Putin und seine Anhänger als Rechtfertigung für den Ukraine-Krieg, den sie als eine Art Selbstverteidigung darstellen. Für die Zukunft plant Russland, seine militärische Stärke weiter auszubauen. Es sieht wirklich nach einem Angriff auf die NATO aus wie viele Experten bestätigen!
Die Antwort des Kremls auf vermeintliche Bedrohungen war schon immer Gewalt - reine Gewalt, die durch schiere Masse gewährleistet wird. Die Kriegswirtschaft befindet sich im vollen Gange, und Putin schickt eine Unmenge an Soldaten in das Kampfgebiet in der Ukraine. Es ist offensichtlich, dass der Präsident, der seine fünfte Amtszeit antritt, Russland einen enormen Preis zahlen lässt, um seine Ziele im Ukraine-Krieg zu erreichen. Die Aufrüstung der Armee ist bereits im Gange. Laut einem Bericht des in Moskau ansässigen Medienunternehmens RBC gab Verteidigungsminister Sergei Schoigu bei einer Sitzung des Vorstands der Militärabteilung einen aktuellen Überblick über den Ausbau der Truppen. Er erwähnte die Bildung eines Armeekorps, einer motorisierten Schützendivision, der Dnjepr-Flottille und einer Brigade von Flussbooten für die Flottille.
Die Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) hebt hervor, dass die Dnjepr-Flottille der historische Name verschiedener militärischer Spezialeinheiten ist, die in Flüssen im Zweiten Weltkrieg und früheren Konflikten operierten. Moskau plant jedoch laut Schoigu, bis zum Jahresende weitere Maßnahmen zu ergreifen, um seine militärische Präsenz zu verstärken. Dabei sollen zwei kombinierte Waffenarmeen und 30 Formationen, darunter 14 Divisionen und 16 Brigaden, gebildet werden. Experten des ISW merken an, dass Russland derzeit möglicherweise nicht über ausreichend Personal, militärische Infrastruktur und Ausbildungsmöglichkeiten verfügt, um die neuen Formationen vollständig zu besetzen. Dennoch deuten diese Bemühungen darauf hin, dass Russland seine langfristigen militärischen Fähigkeiten ausbauen möchte, möglicherweise als Vorbereitung auf einen potenziellen konventionellen Konflikt mit der NATO, anstatt direkt auf die Kämpfe in der Ukraine abzuzielen.
John Foreman, ehemaliger britischer Verteidigungsattaché für Moskau und Kiew, sieht in Schoigus Äußerungen keine direkte Bedrohung für die NATO. Er interpretiert sie vielmehr als Wiederholung zuvor angekündigter Pläne zur Vergrößerung und Umgestaltung der russischen Armee, insbesondere angesichts des Nato-Beitritts von Finnland und Schweden. Trotz dieser Ankündigungen bleiben die genauen Details undurchsichtig, und es bleibt fraglich, ob Russland derzeit in der Lage ist, diese neuen Formationen vollständig zu besetzen und auszurüsten.