Der russische Angriff auf die Ukraine lenkt auch die Aufmerksamkeit auf Moldau, insbesondere auf Transnistrien, eine prorussische Separatistenregion innerhalb des Landes, die vom Kreml genutzt wird, um destabilisierende Aktivitäten durchzuführen. Putin scheint auch hier einen neuen Einmarsch zu planen!
Trotz Moldaus offiziellen EU-Beitrittskandidatenstatus liegt die tatsächliche Aufnahme in die Europäische Union in weiter Ferne, hauptsächlich aufgrund der Situation in Transnistrien. Dieses prorussische Gebiet, das als Freilichtmuseum des Kommunismus oder kleine Sowjetunion bezeichnet wird, liegt innerhalb des Staatsgebiets Moldaus, fungiert jedoch als Außenposten Russlands. Ende Februar bat die transnistrische Regierung Russland um "Schutz", ähnlich wie es die selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk zwei Jahre zuvor getan hatten, bevor Russland die Ukraine angriff.
Die Situation in Transnistrien ist komplex, wobei die Separatisten von Russland abhängig sind, aber auch von der Nähe zur Ukraine und ihrer rechtlichen Verbindung zum Rest Moldaus. Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine sind die Verhandlungen zur Lösung des Konflikts eingefroren, und Putin hat klargestellt, dass er einen Angriff auf die in Transnistrien stationierten russischen Soldaten als Angriff auf Russland betrachten würde. Die Republik Moldau versucht, Transnistrien friedlich zu integrieren und betont, dass der Konflikt in Brüssel nicht als Hindernis für die europäische Integration Moldaus angesehen wird. Ein Schlüsselfaktor für Moldau könnte der Energiesektor sein, da das Land bisher einen Großteil seines Stroms aus Transnistrien bezogen hat. Seit dem Einmarsch Russlands versucht Moldau, sich energetisch unabhängiger zu machen, um den Einfluss Russlands zu verringern. Es bleibt jedoch fraglich, ob dies ausreichen wird, um Transnistrien wirtschaftlich zu isolieren und von Russland abzubringen.
Putin hat bereits deutliche Signale der Eskalation gesendet, was darauf hindeutet, dass eine militärische Auseinandersetzung möglich ist, insbesondere wenn Russlands Einfluss in Moldau durch eine pro-europäische Regierung gefährdet ist.