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Putin hat neue Söldner-Armee! Nach Prigoschins-Tod, nun schlägt die Stunde der Gazprom-Armee!

Die Uhr tickt für eine neue Söldnertruppe, die Putin ergeben ist! Es scheint, dass Kreml-Chef Putin seine beiden größten Rivalen erfolgreich aus dem Weg geräumt hat. Der Chef der privaten Söldnergruppe "Wagner", Jewgeni Prigoschin, dürfte nicht mehr am Leben sein – ebenso wie Dmitri Utkin, der Namensgeber der Privatarmee. Die Söldner schwören auf Vergeltung – aber haben sie noch die Macht dazu? Oder hat der Absturz des Privatjets am Mittwoch das Ende der Privatarmee eingeläutet - und ist dies der Beginn des Aufstiegs der Gazprom-Armee?

Experten äußern sich zur Situation nach dem Tod der Söldnerführer

"Ich glaube nicht, dass 'Wagner' diesen Schlag überleben wird", sagt Russland-Experte Sergej Sumlenny gegenüber uns. Prigoschin und Utkin waren laut Sumlenny "die Gründer und das Gesicht" der Organisation. Er mutmaßt jedoch auch, dass ihr dramatischer Tod nur das sichtbare Ende für 'Wagner' darstellt, die Organisation war aber schon seit Monaten praktisch am Ende. Russland-Experte Carlo Masala sieht Prigoschins Tod als Teil einer größeren Abrechnung gegen alle Hardliner im russischen Kriegsapparat, die eine noch brutalere Vorgehensweise in der Ukraine forderten. Prigoschin war ihr Symbol; nun werden sie durch eine "Säuberungswelle" beseitigt, so Masala. Andere Experten, wie Prof. Thomas Jäger (Universität Köln), sehen die Situation differenzierter: "Ich gehe davon aus, dass 'Wagner' in irgendeiner Form weiterbestehen wird", sagt er.

Seiner Meinung nach sind die Söldner von "Wagner" selbst zu mächtig geworden, aber grundsätzlich hat Putin weiterhin ein Interesse daran, eine oder mehrere private Armeen zu führen. Die bis zu 50.000 Söldner von "Wagner" kämpfen äußerst rücksichtslos und brutal von Syrien bis Afrika, destabilisieren Länder und plündern deren Rohstoffminen.

Was wird aus den Söldnern?

Sie wurden jahrelang mit russischen Staatsmitteln finanziert – inoffiziell und ohne Rechenschaftspflicht gegenüber dem Haushalt oder dem russischen Parlament. "Putin wird in dieser Hinsicht wahrscheinlich genauso vorgehen", erklärt Prof. Jäger. "Solange sie keine interne Machtverschiebung herbeiführen, sind private Armeen für Putin äußerst nützlich!" Als Machthaber hat Putin ein Interesse daran, dass keine seiner zahlreichen Sicherheitskräfte (Armee, Sicherheitsgarde, Nationalgarde, Geheimdienste usw.) zu mächtig wird. Genau das ist jedoch mit der "Wagner"-Armee passiert. Prigoschins Überheblichkeit führte dazu, dass er sich in den Ukraine-Konflikt einmischte und sich selbst als "wahren Patriot" darstellte, im Gegensatz zur regulären Armee. Das Verteidigungsministerium reagierte daraufhin Ende Mai mit der Anordnung, die "Wagner"-Truppen in die reguläre Armee zu integrieren – eine Entscheidung, die laut Prof. Jäger von Anfang an zum Scheitern verurteilt war: "Söldner haben eine andere Disziplin als reguläre Soldaten und verdienen oft bis zum Fünffachen ihres Gehalts", erklärt er.

Prigoschins Putschversuch verschärft die Spannungen

Der endgültige Bruch zwischen den Söldnern und Putin war der von Prigoschin inszenierte Marsch der Gerechtigkeit Richtung Moskau, der von vielen Experten als Putschversuch angesehen wurde. Doch 200 Kilometer vor Moskau kapitulierte Prigoschin. Offiziell traf er eine Vereinbarung, die ihm Straffreiheit und Exil in Belarus zusicherte. Die Söldner von "Wagner" mussten als Gegenleistung schwere Kriegsausrüstung abgeben. Daher glaubt Sumlenny, dass "Wagner" praktisch schon seit Monaten erledigt war. "Der staatliche Geldfluss wurde für 'Wagner' abgedreht, und sie mussten Panzer, Schützenpanzer, Artillerie sowie Flugzeuge und Hubschrauber abgeben", erklärt er gegenüber uns.

Die Experten sind sich einig: Die "Wagner"-Söldner stellen keine Bedrohung für einen Putsch mehr dar. Sicherheitsexperte Nico Lange glaubt, dass die Kämpfer dem Kreml weiterhin im Ausland dienen werden, ohne eine Gefahr im Inland darzustellen. Zudem besteht die Möglichkeit, dass die Privatarmee des Rohstoffriesen Gazprom ("Fakel") und ihr Chef Alexej Miller (61) vom Ende der Wagner-Söldner profitieren.

Werden die Söldner Prigoschins Tod rächen?

Das renommierte "Institute for the Study of War" (ISW) bezweifelt, dass die Kämpfer von "Wagner" geschlossen einer anderen Gruppe beitreten werden. "Die Wiederbelebung von 'Wagner' als quasi unabhängige Organisation unter einem neuen, dem Kreml ergebenen Kommandanten ist möglich, aber unwahrscheinlich", heißt es in einer Analyse des ISW vom Freitag. "Die 'Wagner'-Privatarmee als Kampfeinheit wird es nicht mehr geben", betont auch der einflussreiche ukrainische Blogger Anton Geraschtschenko (mit 485.000 Followern). Er fügt jedoch hinzu: "Ich schließe nicht aus und würde es begrüßen, wenn aus den treuesten Anhängern von Prigoschin und Utkin eine kleine geheime Gruppe entstehen würde, die sich zum Ziel setzt, sich an Putin, Schoigu und Gerassimow zu rächen und sie gemäß den Gesetzen der blutigen Banditen-Rache auszuschalten."