Immer weniger Soldaten der russischen Armee scheinen bereit zu sein, sich an der Front in der Ukraine zu opfern. Berichten zufolge hat die russische Armee mit einem erheblichen Problem zu kämpfen: Zehntausende Soldaten sollen desertiert sein. Putin soll im Kreml toben! So ist die Lage:
Bereits zuvor gab es zahlreiche Meldungen über russische Deserteure, die von der Front geflohen und anschließend gewaltsam wieder an die vorderste Kampflinie zurückgebracht wurden. Eine Untersuchung des russischen Online-Mediums "Verstka" deutet darauf hin, dass die russischen Behörden möglicherweise von der strafrechtlichen Verfolgung von Deserteuren und der Annullierung ihrer Verfahren absehen könnten. Es ist wichtig zu beachten, dass der Ukraine-Krieg auch im Internet mit Propagandamitteln auf beiden Seiten geführt wird und unabhängige Bestätigungen dieser Berichte in der Regel nicht vorliegen.
Wie gravierend die Probleme von Wladimir Putin mit Deserteuren in seiner Armee wirklich sind, lässt sich derzeit schwer einschätzen. Laut einem Bericht von "Express.co.uk" sollen die Zahlen zuletzt wieder gestiegen sein. Das Portal verweist auf ein Informationsblatt, das von russischen Beamten erstellt und an die Armee verteilt wurde. Darin wird auf Gerichtsverfahren gegen Soldaten des motorisierten Schützenregiments 1195 hingewiesen. Insgesamt kehrten 115 Soldaten nicht aus ihrem Fronturlaub zurück und wurden entweder zu Haftstrafen verurteilt oder müssen sich vor Gericht verantworten:
27 wurden bereits des Dienstes enthoben, 78 warten auf ihren Prozess, und gegen 10 wird noch ermittelt.
Die Soldaten werden nach Artikel 337 des russischen Strafgesetzbuchs wegen "unbefugten Verlassens einer Einheit" angeklagt und können mit bis zu zehn Jahren Gefängnis bestraft werden.
Anfang Mai behauptete der ukrainische Geheimdienst, dass über 18.000 Soldaten des südlichen Militärbezirks untergetaucht seien – diese Zahlen sind jedoch nicht unabhängig überprüfbar.
Wichtige Entwicklungen im Ukraine-Krieg: Wladimir Putin führt seit Februar 2022 einen offenen Krieg gegen die Ukraine und hält derzeit etwa ein Fünftel des Nachbarlandes besetzt. Die Ukraine betont wiederholt, dass der Abzug russischer Truppen von ihrem Staatsgebiet eine Voraussetzung für dauerhaften Frieden sei. Kiew sieht sich derzeit einer Sommeroffensive der russischen Truppen gegenüber und ist auf westliche Waffenlieferungen angewiesen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte kürzlich, dass Russlands Offensive in der östlichen Grenzregion vorerst gescheitert sei.