Wladimir Putin hat das Verteidigungsministerium umstrukturiert, was vor allem auf jüngste Korruptionsvorwürfe gegen die Militärführung zurückzuführen ist. Insider haben neue Einzelheiten über die Entlassung von Verteidigungsminister Sergej Schoigu enthüllt, der seit einigen Wochen belastet war.
Die Personalentscheidungen von Putin haben für Aufsehen gesorgt, insbesondere die Entlassung von Schoigu und die Ernennung von Andrej Beloussow, einem ehemaligen Wirtschaftsberater, zu seinem Nachfolger. Insider-Quellen aus der russischen Präsidialverwaltung und dem Verteidigungsministerium haben dem kremlkritischen Nachrichtenportal "Meduza" gegenüber Informationen preisgegeben. Sie behaupten, dass Schoigu seine Position nicht aufgrund seiner Fähigkeiten, sondern wegen seiner Freundschaft zu Putin innehatte. Zudem soll es in seinem Ministerium eine erhebliche Korruption gegeben haben, was durch die Festnahme seines Stellvertreters Timur Iwanow aufgrund von Korruptionsvorwürfen untermauert wird. Ein Insider äußerte sich besorgt über die Situation: "Es gibt im Moment keine unbestechlichen Militärangehörigen mehr. Alles ist korrupt und verrottet." Beloussow, der neue Verteidigungsminister, soll diese Probleme angehen.
Ein weiterer Grund für Schoigus Entlassung könnte laut den Insidern ein Streit mit dem Chef eines Rüstungskonzerns, Sergej Tschemesow, gewesen sein, der sich um verzögerte Waffenlieferungen drehte. Die Ernennung des Zivilisten Beloussow kam überraschend, da er bisher keine militärische Erfahrung vorweisen konnte. Hintergrund: Russland ist seit dem 24. Februar 2024 im Krieg mit der Ukraine. Schoigu war zu diesem Zeitpunkt bereits seit mehreren Jahren Verteidigungsminister, eine Position, die er seit November 2012 innehatte. Er wurde in der Vergangenheit auch intern vom Chef der Wagner-Söldnertruppe Jewgeni Prigoschin kritisiert, der 2023 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam Kurz darauf war es dann sogar zu einem Putschversuch in Russland durch die Söldner gekommen.