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Putin droht Erdogan und der Türkei! Russische Truppen kapern türkischen Frachter

Ankara in Aufruhr! Wie wird Erdogan auf die Drohungen antworten? Die jüngste Aktion von russischen Spezialkräften, die das türkische Handelsschiff "Şükrü Okan" im Schwarzen Meer gestürmt haben, hat die türkische Opposition in Alarmbereitschaft versetzt. Der Oppositionsführer Kemal Kılıçdaroğlu (CHP) beschuldigt die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdoğan, den Vorfall zu vertuschen. Wird es eine entschiedene Reaktion der Türkei geben?

Opposition ruft Erdogan zu einer öffentlichen Stellungnahme auf

"Die unser des Überfalls der russischen Soldaten auf das türkische Schiff Şükrü Okan im Schwarzen Meer wurden vom russischen Verteidigungsministerium an die Medien weitergeleitet. Erst dadurch wurde unsere Bevölkerung auf die Geschehnisse aufmerksam. Die Regierung hat dazu keine Stellung genommen. Warum eigentlich nicht?," so Kılıçdaroğlu auf dem Kurznachrichtendienst X. Das "Kommunikationsdirektorat", das dem türkischen Präsidenten untersteht, weist die Vorwürfe des Nichtstuns zurück und bezeichnet Berichte darüber als "Manipulation". In einer Erklärung versucht die Behörde, die Bedeutung des Zwischenfalls herunterzuspielen. "Obwohl der Besitzer des Schiffs namens Şükrü Okan türkisch ist, fährt es nicht unter türkischer Flagge. Nach internationalem Recht ist der Flaggenstaat wichtiger als der Name des Schiffs oder die Nationalität der Mannschaft. Trotzdem wurden die Partner in der Russischen Föderation nach dem Vorfall auf dem Schiff angemessen davor gewarnt, Initiativen zu ergreifen, die zu einer Eskalation der Spannungen im Schwarzen Meer führen könnten."

Frachtschiff befand sich in internationalen Gewässern

Laut Behördenangaben befand sich das Schiff nicht in türkischen, sondern in internationalen Gewässern. Die Behörde verschweigt allerdings die Identität der "Partner", sowie die Art und Weise, wie diese "angemessen" gewarnt wurden. Russland hatte zuvor auch den ukrainischen Turbinenhersteller "Motor Sitsch" angegriffen. Dieses Unternehmen spielt eine zentrale Rolle für die türkische Verteidigungsindustrie, da seine Turbinen in türkischen Kampfhubschraubern vom Typ "Atak II" zum Einsatz kommen. "Motor Sitsch" beliefert auch den türkischen Drohnenhersteller Baykar, der unter anderem den erfolgreichen "Bayraktar TB2" produziert. Der Überfall auf das türkische Handelsschiff und der Angriff auf den ukrainischen Turbinenhersteller werden von Experten als Warnung an die Türkei interpretiert. Ein ranghoher türkischer Diplomat erklärte gegenüber Defense News, dass der Raketenangriff Russlands auf "Motor Sitsch" eine symbolische Warnung darstellt und die Unzufriedenheit Russlands mit einigen türkischen Aktivitäten zum Ausdruck bringt.

Stehen die Beziehungen zwischen Türkei und Russland vor einer Eiszeit?

Auch der ehemalige Diplomat Ömer Murat sieht in dem Angriff auf "Motor Sitsch" und der Stürmung der "Şükrü Okan" eine Warnung an Ankara. Die erste Warnung sei jedoch die Kündigung des Getreideabkommens gewesen. "Als Reaktion darauf hat Putin sich aus dem Getreidehandel zurückgezogen, den Erdogan als seinen diplomatischen Erfolg präsentiert hatte. Das hatte auch Vorteile für die Türkei, wie zum Beispiel die Lieferung von preiswertem Getreide", sagte Murat in einem Interview mit Medienvertretern. Laut Murat wurde eine Annäherung an den Westen notwendig. "Wirtschaftliche Probleme" hätten das Land dazu gezwungen, die angespannten Beziehungen zum Westen zu normalisieren. Die Wirtschaftsdaten bestätigen dies. Mit einer offiziellen Inflationsrate von über 47 Prozent, die Experten für untertrieben halten, und dem Verfall der türkischen Lira, steigt die Unzufriedenheit der Bevölkerung stark an. Erdogan hatte in seinem Wahlkampf für die Zeit nach den Wahlen in der Türkei im Mai ein "Jahrhundert der Türkei" versprochen. Es scheint jedoch, dass er selbst daran zweifelt.