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Putin ändert seine Kriegstaktik – kann der Kreml-Chef den Krieg doch noch gewinnen?

Seit zwei Wochen läuft eine ukrainische Gegenoffensive im Süden und Osten des Landes, bei der versucht wird, die russische Front auf Schwächen zu überprüfen und durchzubrechen. In der Region Donezk haben die Ukrainer bereits erste Erfolge erzielt, während die russische Verteidigung in der Region Saporischschja weiterhin standhält. Plötzlich verfolgt Putin eine neue Kriegsstrategie – kann er den Krieg doch noch gewinnen?

Nach einer Reihe von Niederlagen – Russen ändern Taktik auf dem Schlachtfeld

Laut einem Bericht der “New York Times” haben die Russen ihre “Taktik auf dem Schlachtfeld” geändert, um weitere schmerzhafte Niederlagen zu vermeiden und den Ukrainern höhere Verluste zuzufügen. Die US-Zeitung beruft sich dabei auf amerikanische Regierungsexperten und ukrainische Armeequellen. Das Militär unter der Führung von Kreml-Diktator Wladimir Putin (70) “lernt aus seinen Fehlern” und hat sich “an die ukrainischen Taktiken angepasst, nachdem es diese anfangs stark unterschätzt hatte”. Die Russen versuchen nun beispielsweise, ihre Panzer zu schonen, da diese zu Beginn des Krieges massenhaft von den Ukrainern zerstört wurden.

Laut dem Bericht stürmen russische Panzerkolonnen beispielsweise nicht mehr ungeschützt in Gebiete, in denen sie leicht beschädigt oder zerstört werden können. Stattdessen werden die Panzer nun häufig von der Front zurückgehalten und als Artillerie eingesetzt. Zudem versuchen die Russen, die ukrainischen Stellungen zunächst auszuspähen, anstatt sofort anzugreifen. Durch den Einsatz von Drohnen und Probeangriffen versuchen sie, ukrainische Schützengräben ausfindig zu machen, bevor sie zuschlagen. Darüber hinaus hat die russische Armee ihre Verteidigung, die Koordinierung der Artillerie und die Luftunterstützung verbessert.

Russland setzt vermehrt Drohnen ein

Die russische Strategie hat sich auch auf den verstärkten Einsatz von Kamikaze-Drohnen konzentriert, die sich auf ukrainische Stellungen oder Kriegsgerät stürzen. Dies ist sowohl auf den Mangel an Munition als auch auf eine “innovative strategische Wende” zurückzuführen. Der Einsatz von Drohnen und Gleitbomben dient auch dazu, die eigenen Kampfjets nicht der ukrainischen Luftabwehr auszusetzen. Ein ukrainischer Drohnen-Kommandeur kommentierte die neue russische Taktik gegenüber der “New York Times” mit den Worten: “Sie versuchen, hintere Kommandoposten von Kompanien und Brigaden ausfindig zu machen und sie aus großer Entfernung zu zerstören, um die Kommunikation zwischen den Einheiten so weit wie möglich zu stören.” Allerdings zufolge US-Regierungsbeamte haben sich die Fähigkeiten der russischen Truppen insgesamt nicht verbessert, obwohl sie ihre Taktik angepasst haben. Viele erfahrene russische Soldaten seien zu Beginn des Krieges ums Leben gekommen, und nun seien weniger gut ausgebildete Soldaten an der Front im Einsatz. Sie haben Schwierigkeiten, offensive Operationen durchzuführen und die Bewegungen großer militärischer Einheiten zu koordinieren. Das Fazit westlicher Experten lautet, dass diese Verbesserungen Russland höchstwahrscheinlich zu einem härteren Gegner machen, der defensiv kämpft und seine Stärken auf dem Schlachtfeld ausspielt. Dennoch zeigt diese “defensive Wende” auch, dass Russlands Ziel einer groß angelegten Invasion und einer Niederlage der Ukraine noch weit entfernt ist.

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