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Prozess um Zugunglück in Spanien 2013 mit 80 Todesopfern geht zu Ende

Zehn Jahre nach einem Zugunglück mit 80 Todesopfern und mehr als 140 Verletzten in Spanien ist der Prozess gegen die mutmaßlichen Verantwortlichen am Donnerstag zu Ende gegangen. Der Zugführer und der damalige Sicherheitschef des Schienennetzbetreibers standen wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung vor Gericht. Einen Termin für die Urteilsverkündung hat das Gericht noch nicht festgelegt.

Bei dem Unglück am 24. Juli 2013 war ein Hochgeschwindigkeitszug aus Madrid nahe dem Pilgerort Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens in einer scharfen Kurve entgleist und gegen eine Begrenzungsmauer gekracht. Es war das schlimmste Zugunglück in Spanien seit fast acht Jahrzehnten. Dem Zugführer Francisco Garzón und dem damaligen Sicherheitsdirektor Andrés Cortabitarte wird fahrlässige Tötung in 80 Fällen und fahrlässige Körperverletzung in 140 Fällen vorgeworfen.

Untersuchungen zufolge war der Zug mit 179 Stundenkilometern unterwegs und damit mehr als doppelt so schnell als erlaubt. Ermittlern zufolge hatte der Zugführer kurz zuvor per Handy mit dem technischen Kontrolleur des Zuges telefoniert und zu spät die Notbremse betätigt.

Dem damaligen Sicherheitschef Cortabitarte wird vorgeworfen, die Risiken der Unfallkurve nicht untersucht zu haben. Vor Gericht gab er an, die Gleise, auf denen sich der Unfall ereignete, seien "zu 100 Prozent sicher". 

Die Hinterbliebenen-Organisation Alvia 04155 erwartete nach eigenen Angaben, dass der Prozess zeigen werde, dass der Schienennetzbetreiber mehr Verantwortung für die Entgleisung trage als der Zugführer.

Keiner der beiden Beschuldigten gab am letzten Tag des Prozesses eine Schlusserklärung ab. Die Verhandlung läuft seit Oktober 2022 in einem in einen Gerichtssaal umfunktionierten Kulturzentrum in Santiago de Compostela.

aka/kas