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Prozess um Schmuggel von halber Tonne Kokain in Bremen begonnen

Vor dem Landgericht Bremen hat am Montag ein Prozess gegen neun mutmaßliche Mitglieder eines Drogenhändlernetzwerks wegen des Schmuggels von rund einer halben Tonne Kokain begonnen. Laut Anklage sollen die Männer im Alter von 35 bis 49 Jahren im April im Auftrag unbekannt gebliebener Hintermänner versucht haben, eine in eine Seecontainer versteckte Schmuggelladung aus dem Hafen von Bremerhaven zu holen.

Die Bergung des Drogentransports mit insgesamt rund 503 Kilogramm scheiterte demnach aber trotz zweier Versuche, weil die Männer den Frachtcontainer auf dem Hafengelände nicht rechtzeitig finden konnten. Laut Anklage waren die Beschuldigten an der Tat in unterschiedlicher Funktion beteiligt.

Demnach übernahmen einige die Planung, während andere für die Containerabholung zuständig waren. Ein anderer organisierte eine Zugangskarte für den Hafen. Den Angeklagten wird unter anderem die Einfuhr von Betäubungsmitteln zur Last gelegt. Für den Prozess wurden Termine bis Oktober 2024 angesetzt.

Drogenkartelle schmuggeln Kokain inzwischen verstärkt in großen Mengen in normalen Schiffscontainern aus den südamerikanischen Produktionsländern nach Europa ein, wobei sie auf aufwändige Tarnung meist verzichten. Die Drogen werden einfach in den Containern deponiert und von Komplizen nach der Ankunft in Häfen oder später irgendwo entlang der Transportkette heimlich entnommen.

Auch in den großen deutschen Seehäfen wie Hamburg und Bremerhaven wurden in den vergangenen Jahren schon zahlreiche Sendungen mit Drogenmengen zwischen einigen hundert Kilogramm und mehreren Tonnen Kokain abgefangen. In Hamburg wurde im Februar 2021 auch die bislang größte jemals in Europa entdeckte Einzelschmugellieferung mit Kokain entdeckt. Sie bestand aus 16 Tonnen.

bro/cfm