Vor dem Landgericht Mannheim hat am Freitag der Prozess um einen mutmaßlichen Mord an einem Kleinkind mit einem Antidepressivum begonnen. Die Anklage wirft einem Mann vor, im Juli 2022 seiner 17 Monate alten Tochter eine mit dem Medikament versetzte Milch zum Trinken gegeben zu haben. Dabei habe er durch die hinzugegebene Menge eine tödlich verlaufende Vergiftung in Kauf genommen.
Zudem soll er die Arglosigkeit der anwesenden und zum Schutz des Kinds bereiten Großmutter bewusst zur Tötung ausgenutzt haben. Damit habe er heimtückisch gehandelt. Nach dem Trinken der Milch soll er das Kind zum Schlafen gelegt haben. Durch das Medikament sei es wenige Stunden später zum Erbrechen gekommen.
Da die Schutzreflexe durch das Antidpressivum herabgesetzt gewesen seien, habe das Kind das Erbrochene eingeatmet. Es starb am späten Abend an den Folgen der Vergiftung. Bis Ende Juli wurden für das Verfahren noch sechs weitere Verhandlungstermine angesetzt.
ald/cfm