Weil sie einen Obdachlosen über Wochen misshandelt und nach dessen Tod die Leiche in einem Koffer entsorgt haben sollen, müssen sich drei Angeklagte vor dem Landgericht Mönchengladbach verantworten. Zum Auftakt des Verfahrens am Mittwoch wurde die Anklage verlesen, wie ein Gerichtssprecher sagte. Den Angeklagten zwischen 31 und 34 Jahren wird darin Körperverletzung mit Todesfolge, erpresserischer Menschenraub und gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt.
Dem 31-Jährigen wirft die Anklage vor, den Obdachlosen im Herbst 2018 in seine Mönchengladbacher Wohnung gelockt zu haben. Ziel sei es gewesen, ihn in der Wohnung festzuhalten und dessen Arbeitslosengeld einzukassieren. Damit habe der Angeklagte Schulden in Höhe von 200 Euro begleichen sollen.
Während der mehrwöchigen Gefangenschaft sollen auch die zwei weiteren Angeklagten regelmäßig in der Wohnung übernachtet haben. Die drei mutmaßlichen Peiniger sollen den Mann dabei regelmäßig geschlagen und körperlich misshandelt haben.
Abends und nachts wurde der Geschädigte laut Anklage mit Kabelbindern an Heizungsrohre gekettet. Tagsüber habe sich der Obdachlose in der Wohnung frei bewegen können, wurde jedoch ständig überwacht.
Im Dezember 2018 soll der Mann schließlich leblos zusammengebrochen sein. Der 31-Jährige habe noch versucht, den Mann wiederzubeleben, jedoch ohne Erfolg. Den Leichnam brachten die Angeklagten in einem Koffer in einen Park in Mönchengladbach und versteckten diesen im Unterholz. Das Gericht setzte weitere Verhandlungstage bis zum 18. Oktober fest.
tbh/mt