Rund ein halbes Jahr nach mutmaßlich islamistisch motivierten Messerangriffen mit einem Toten in Duisburg beginnt am 23. Oktober der Prozess gegen den Tatverdächtigen. Das Oberlandesgericht in Düsseldorf ließ die Anklage der Bundesanwaltschaft gegen den heute 27 Jahre alten Syrer zu, wie eine Gerichtssprecherin am Mittwoch erklärte.
Laut Anklage hatte Maan D. entsprechend der Ideologie der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) einen Beitrag zum weltweiten Dschihad leisten und vermeintlich Ungläubige in Deutschland töten wollen. In der Nacht zum Ostersonntag soll der damals 26-Jährige einen Mann bei einer zufälligen Begegnung in der Innenstadt mit einem Messer attackiert haben. Er habe ihm mindestens 28 Mal in Bauch, Kopf und Nacken gestochen. Das Opfer starb noch am selben Tag an seinen Verletzungen.
Neun Tage später, am 18. April, sei D. in ein Fitnessstudio gegangen mit dem Ziel, möglichst viele Menschen zu töten. Im Bereich von Dusche und Umkleide habe er drei Männer mit einem Messer angegriffen und ihnen zum Teil mehrfach in den Oberkörper gestochen. Eines der drei Opfer schwebte noch Tage später in Lebensgefahr. Der Bundesanwaltschaft zufolge stach D. außerdem einem Ersthelfer zweimal in den Oberschenkel.
Vor dem Oberlandesgericht muss D. sich nun unter anderem wegen Mordes und versuchten Mordes in drei Fällen verantworten. Es wurden vorerst 18 Verhandlungstermine bis Ende Januar festgelegt.
tbh/cfm