Rund acht Monate nach einer Gasexplosion in einem Wohnhaus in Bochum, bei der ein Mensch ums Leben kam, müssen sich seit Montag zwei Bauarbeiter vor dem Landgericht der nordrhein-westfälischen Stadt verantworten. Zum Auftakt wurde die Anklage verlesen, wie ein Gerichtssprecher sagte. Den Angeklagten wird unter anderem das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion mit Todesfolge vorgeworfen. Eine 61-jährige Anwohnerin starb bei der Explosion.
Die beiden Mitarbeiter einer Tiefbaufirma hatten laut Anklage wegen der Verlegung von Glasfaserkabeln in der betroffenen Straße gearbeitet. Der 51-jährige Angeklagte war als verantwortlicher Vorarbeiter tätig, der 30-jährige Angeklagte steuerte den Bohrkopf.
Bei den Bohrungen wurde demnach eine Gasleistung beschädigt. Der 30-Jährige soll Gasgeruch wahrgenommen und den Vorarbeiter informiert haben. Dieser unterließ laut der Anklage jedoch weitere Maßnahmen.
Durch ein Leck soll mindestens zwölf Stunden lang Gas ausgetreten sein. Dadurch soll es schließlich zu der Explosion gekommen sein, bei der das Wohnhaus komplett einstürzte. Die 61-jährige Anwohnerin kam ums Leben, ein 35-Jähriger kam verletzt in ein Krankenhaus.
Zum Auftakt ließen sich beide Angeklagten laut der Sprecherin zu den Vorwürfen ein. Das Gericht setzte zunächst weitere Verhandlungstage bis Ende Oktober fest.
tbh/cfm