Knapp eineinhalb Jahre nach einem Doppelgängerinnenmord beginnt am 16. Januar vor dem Landgericht Ingolstadt der Prozess gegen die beiden Tatverdächtigen. Das bayerische Gericht setzte nach der am Donnerstag veröffentlichten Eröffnung des Hauptverfahrens 28 Verhandlungstage bis Mai in dem spektakulären Fall an.
Dem angeklagten Mann und der angeklagten Frau wird vorgeworfen, im August 2022 eine 23 Jahre alte Frau aus dem baden-württembergischen Eppingen in einem Waldstück zwischen Eppingen und Heilbronn mit einer Vielzahl von Messerstichen getötet zu haben. Die Leiche der Frau wurde in Ingolstadt in einem Auto gefunden.
Die beiden zur Tatzeit ebenfalls 23 Jahre alten Tatverdächtigen sollen den Mord verübt haben, um mit Hilfe der Leiche den Tod der 23 Jahre alten Angeklagten vorzutäuschen. Diese wollte den Ermittlungen zufolge aufgrund familiärer Probleme untertauchen. Sie soll mit ihrem Bekannten den Plan entwickelt haben, eine ihr ähnlich aussehende Frau zu töten und deren Leiche so zu hinterlassen, dass sie selbst für das Opfer gehalten würde.
Zu diesem Zweck nahm die Angeklagte über soziale Netzwerke Kontakt zu mehreren Frauen auf, die ihr ähnlich sahen. Auch das spätere Opfer gehörte dazu. Nach Erkenntnissen der Ermittler trafen sich die Tatverdächtige und ihr mitbeschuldigter Bekannter am 16. August 2022 schließlich mit der später getöteten jungen Frau im Großraum Heilbronn, wo diese lebte.
Während einer Autofahrt soll das Duo das Opfer dann unter einem Vorwand in einem Wald aus dem Fahrzeug gelockt und mit zahlreichen Messerstichen getötet haben. Dann fuhren sie nach Ingolstadt, wo sie das Fahrzeug mit der Toten abstellten.
Bereits wenige Tage nach dem Fund der Leiche konnten die Tatverdächtigen ermittelt werden. Der ursprüngliche Verdacht auf Totschlag wurde im Zuge der weiteren Ermittlungen auf Mord aus Heimtücke ausgeweitet.
ran/cfm