Rund neun Monate nach dem Fund der Leiche der 14-jährigen Ayleen aus Baden-Württemberg soll am 13. Juni der Prozess vor dem Landgericht im hessischen Gießen beginnen. Die Kammer setzte bis Ende September zunächst 15 Termine an, wie das Gericht am Freitag mitteilte.
Die Anklage wirft einem 30-Jährigen Mord, versuchte Vergewaltigung mit Todesfolge, Entziehung Minderjähriger, Nötigung, Fahren ohne Fahrerlaubnis und Sichverschaffen kinderpornografischer Inhalte vor. Er soll das Mädchen von Baden-Württemberg nach Hessen gefahren und es aus sexuellen Motiven bei Langgöns im Landkreis Gießen ermordet haben. Die Leiche soll er dann zum Teufelsee im Wetteraukreis gebracht haben.
Ayleen verschwand am 21. Juli in Gottenheim im baden-württembergischen Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Gut eine Woche später wurde sie rund 300 Kilometer entfernt tot in dem See in Hessen gefunden. Noch am selben Tag nahmen Spezialkräfte der Polizei den damals 29-jährigen vorbestraften Verdächtigen in Friedrichsdorf bei Frankfurt am Main fest.
Die Ermittler werteten unter anderem Handydaten des Verdächtigen aus. Dabei fanden sie heraus, dass Ayleen und der Mann einander offenbar im April über eine Messengerapp kennengelernt und viele Nachrichten ausgetauscht hatten. Im Januar erhob die Staatsanwaltschaft Gießen Anklage, die das Landgericht im März zuließ. In Vernehmungen hatte sich der Mann geständig gezeigt.
ald/cfm