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Prozess gegen Vater wegen Totschüttelns von Baby in Essen begonnen

In Essen hat am Montag der Prozess gegen einen Mann begonnen, der seine sechs Monate alte Tochter totgeschüttelt haben soll. Die Anklage wirft dem 24-Jährigen unter anderem Totschlag und Misshandlung von Schutzbefohlenen vor. Wie ein Gerichtssprecher sagte, machte der Angeklagte zum Prozessauftakt keine Angaben zu den Vorwürfen.

An einem Tag im Februar soll er angefangen haben, das Baby zu schütteln, weil ihn sein Weinen störte. Der Mann soll damals täglich Drogen konsumiert haben. Mit seiner Partnerin und den beiden Kindern soll er in einer völlig verwahrlosten Wohnung gelebt und das Geld vom Jobcenter fast komplett für sich selbst ausgegeben haben. Der Sohn, ein Kleinkind, habe vorwiegend Süßigkeiten bekommen und sei unterernährt, ungepflegt und in seiner Entwicklung verzögert gewesen.

Nachdem der Mann am Tattag die kleine Tochter geschüttelt habe, habe er ihr Gesicht zusammengedrückt und sie in die Zunge gebissen. Später soll er ihr erneut die Luft abgedrückt haben, bis sie blau anlief und nicht mehr atmete. Dann habe er sie so heftig geschüttelt, dass sie aus Mund und Nase blutete und der Herzschlag aussetzte. Das Baby starb zwei Tage später im Krankenhaus an einem schweren Hirnödem.

Wie das Landgericht ankündigte, wird auch die Unterbringung des Angeklagten in einem psychiatrischen Krankenhaus und einer Entziehungsanstalt geprüft. Am Montag wurde dem Sprecher zufolge die polizeiliche Vernehmung seiner Lebensgefährtin gezeigt, die als Video aufgenommen worden war. Die Frau sei für einen späteren Zeitpunkt außerdem als Zeugin geladen. Das Gericht setzte sechs weitere Verhandlungstermine bis Mitte November an.

smb/cfm