Vor dem Landgericht im baden-württembergischen Mannheim hat am Mittwoch ein Prozess gegen eine Mutter wegen Mordes an ihren zwei Kindern begonnen. Die Anklage wirft der Frau vor, im April ihre ahnungslosen Kinder mit Medikamenten sediert und auf unbekannte Art und Weise erstickt zu haben. Anschließend soll sie versucht haben, sich selbst zu töten.
Die Frau könnte nach Angaben der Staatsanwaltschaft zum Tatzeitpunkt vermindert schuldfähig gewesen sein. 2005 erlitt sie eine Hirnblutung, die zu einer Persönlichkeitsstörung führte. 2013 heiratete sie, aus der Ehe gingen zwei 2013 und 2015 geborene Kinder hervor. Seit 2018 lebte das Paar getrennt.
Krankheitsbedingt soll sich bei der Frau die Überzeugung festgesetzt haben, dass ihre Kinder wegen angeblicher psychischer und körperlicher Misshandlungen durch ihren Vater existenziell gefährdet seien. Im April 2023 sei sie dann zu dem Entschluss gekommen, dass der einzige Ausweg aus dieser Gefährdung die Tötung ihrer Kinder und ihr eigener Tod sei.
Am Tag nach der Tat soll sie die Polizei per E-Mail aufgefordert haben, zu ihr zu kommen. Bis Anfang Januar sind noch fünf weitere Verhandlungstermine angesetzt.
ald/cfm