Knapp fünf Monate nach der Tötung eines Berliner Taxifahrers muss sich seit Dienstag ein 24-Jähriger vor dem Landgericht Berlin verantworten. Zum Auftakt wurde die Anklage verlesen, wie eine Gerichtssprecherin am Dienstag mitteilte. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten Mord in Tateinheit mit besonders schwerem Raub vor. Er soll aus Habgier und um eine andere Straftat – nämlich den Raub – zu ermöglichen, heimtückisch gehandelt haben.
Der Angeklagte stieg der Anklage zufolge am 6. April am Bahnhof Südkreuz in das Taxi des 49 Jahre alten Opfers und ließ sich in eine Straße im Stadtteil Grunewald fahren. Dort angekommen, soll er den Taxifahrer – wie von Anfang an beabsichtigt – mit einem Klappmesser angegriffen haben, um so an dessen Geld zu kommen. Letztlich sollen es nur zehn Euro gewesen sein, die der 24-Jährige erlangte.
Er wurde noch am selben Tag auf Grundlage eines belgischen Haftbefehls festgenommen, in der Folgezeit aufgrund eines hiesigen Haftbefehls nach Berlin überstellt. In dem in Belgien geführten Verfahren wird dem Mann vorgeworfen, am 4. April seine Freundin erstochen zu haben.
Zum Prozessauftakt habe der Angeklagte über seine Verteidigerin die gegen ihn erhobenen Vorwürfe eingeräumt, erklärte die Sprecherin. Wegen des Verdachts auf eine psychiatrische Erkrankung sei der Mann vorläufig in einem Krankenhaus des Maßregelvollzugs untergebracht. Das Gericht setzte fünf weitere Verhandlungstage bis Ende September fest.
tbh/cfm