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Prozess gegen mutmaßlichen IS-Anhänger wegen Anschlagsserie von Waldkraiburg begonnen

26-Jähriger wegen 31-fachen versuchten Mordes angeklagt

Vor dem Oberlandesgericht München hat am Dienstag der Prozess gegen einen mutmaßlichen Anhänger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) wegen einer Anschlagsserie in der bayerischen Kleinstadt Waldkraiburg begonnen. Muharrem D. muss sich unter anderem wegen versuchten Mordes an 31 Menschen vor Gericht verantworten. Außerdem ist der 26-Jährige wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat angeklagt.

D. soll sich seit dem Jahr 2017 religiös radikalisiert haben. Im April vergangenen Jahres verübte er in Waldkraiburg mehrere Anschläge. Bei zwei Brandanschlägen soll er den Tod von insgesamt 31 Menschen in Kauf genommen haben, alle Angegriffenen überlebten.

D. wurde im Mai festgenommen, bei seiner zufälligen Festnahme hatte er zehn Rohrbomben bei sich. Er soll weitere Anschläge geplant haben, unter anderem auf Moscheen. Der Bundesanwaltschaft zufolge wollte er die Imame der von ihm ausgewählten Moscheen erschießen.

Die Ermittler entdeckten bei D. insgesamt 45 Kilo Sprengstoff. Hinzu kamen 23 Rohrbomben, denen allerdings noch die Zünder fehlten.

by INA FASSBENDER