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Prozess gegen mutmaßliche IS-Unterstützerin in Frankfurt am Main begonnen

Vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main hat am Freitag ein Prozess gegen eine mutmaßliche IS-Unterstützerin begonnen. Die Anklage der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft wirft der 38-Jährigen die Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung und Kriegsverbrechen gegen das Eigentum vor. Sie soll im Sommer 2014 von Deutschland nach Syrien gereist sein, um sich der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) anzuschließen.

Wenig später habe sie dort einen gesondert verfolgten IS-Kämpfer nach islamischem Ritus geheiratet. Sie habe den Haushalt geführt, um ihrem Ehemann die Teilnahme an Kämpfen und seine spätere Tätigkeit in einem IS-Fernmeldeamt zu ermöglichen. Im August 2014 habe die 38-Jährige heiratswilligen Frauen im Internet ihre Unterstützung bei der Ausreise aus Deutschland und Europa angeboten.

Das Ehepaar soll zwischen Mai 2015 und Januar 2017 in zwei Unterkünften in Tal Afar im Irak gelebt haben, deren rechtmäßige Bewohner vor IS-Truppen geflohen sein sollen. Im Juni 2017 wurde die Frau von kurdischen Sicherheitskräften festgenommen und in ein Gefangenenlager gebracht. Von dort kam sie im vergangenen Oktober nach Deutschland zurück.

Sie wurde nach ihrer Landung in Frankfurt festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Das Oberlandesgericht teilte am Freitag mit, dass sich die 38-Jährige zu den Vorwürfen zum nächsten Verhandlungstermin am 2. Oktober äußern wolle. Bis Mitte Dezember wurden für den Prozess noch elf weitere Verhandlungstermine angesetzt.

ald/cfm