So das war es dann wohl mit Vision ein völlig modulares Smartphone wie beim Projekt Ara zu verwirklichen.
Nun wirft Google offensichtlich das Handtuch und stellt das Projekt vollständig ein. Somit werden wir auch in naher Zukunft keine modularen Smartphones von Google sehen. Laut Reuters wird Ara nicht weiterentwickelt. Auf der offiziellen Webseite steht momentan noch, dass man eine Entwickler-Edition im Herbst rausbringen will, aber das wohl nur noch nicht aktualisiert worden. kommt, das stimmt aber nicht mehr.
Google selbst hat sich dazu bislang noch nicht geäußert. Das übernahm dann aber einfach mal indirekt Dan Makoski, welcher mitverantwortlich für das Projekt war und twitterte das öffentlich mit dem Wortlaut
“#RIP @ProjectAra. You died so young. I’ll honor your memory by innovating with @Nexpaq.”
Der Frust ist aus dem Posting recht einfach zu erkennen.
#RIP @ProjectAra. You died so young. I'll honor your memory by innovating with @Nexpaq. https://t.co/MajkRRwNOm pic.twitter.com/gCMrkwWu1E
— Dan Makoski (@mak0ski) September 2, 2016
Man hatte mit Projekt Ara großes vor aber nun wurde wohl die Reißleine gezogen. Warum, wieso und weshalb es genau eingestellt wurde ist bis jetzt nicht bekannt.
“Ich persönlich habe das ganze Projekt immer sehr zwiespältig gesehen. Ich finde es wichtig, dass man Visionen hat und auch in unkonventionelle Richtungen entwickelt, denn nur mit solchen Ausflügen kommt man bei der Entwicklung weiter. Allerdings muss man dann auch sehen, ob der Markt so etwas überhaupt benötigt oder gefordert hat. In diesem Fall wohl eher nicht. Ich glaube auch nicht, dass sich das über eine längere Zeit durchgesetzt hätte. An die ganzen Konflikte, Treiber- und Modul-Probleme will ich gar nicht denken, wenn man bedenkt, dass man so ein Smartphone ja über beispielsweise mehrere Jahre hätte nutzen können, denn man hätte ja einfach die Hardware, wie Prozessor, Speicher, RAM und Kamera etc. einfach austauschen können. Dann bleibt da immer noch die andere große Unbekannte, nämlich die Kostenfrage? Was kosten solche Module in einer Zeit wo in solchen Massen von den Herstellern Smartphones produziert werden, die sicherlich immer noch günstiger sein werden als wenn man sich in regelmäßigen Abstände Module kaufen muss. Das zeigen z.B. die Verkaufszahlen des LG G5, wo man ja ebenfalls das Gerät mit Aufsteckmodulen erweitern kann. Leider sind diese sehr kostspielig und eher nur Spielerei. Somit ist auch das G5 hinter den Erwartungen von LG geblieben.
Somit war das Projekt Ara für mich zwar sehr spannend, aber auch gleichermaßen zum Scheitern verurteilt. Ich hoffe, dass man aber trotzdem weiter in solche Richtungen denkt, denn nur so kommt man weiter vorwärts. Normal kann ja jeder…”
Quelle: Reuters