Die Produktion im produzierenden Gewerbe ist im Mai wieder leicht zurückgegangen. Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamts gab es nach einem Plus im April nun wieder ein Minus von 0,2 Prozent im Monatsvergleich. Dabei entwickelten sich die einzelnen Wirtschaftsbereiche sehr unterschiedlich, wie die Statistiker am Freitag mitteilten.
Stark negativ beeinflusst wurde das Gesamtergebnis von der Herstellung pharmazeutischer Produkte mit einem Minus von 13,1 Prozent sowie von der Energieerzeugung mit einem Rückgang um 7,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Bei Kfz und Kfz-Teilen gab es hingegen ein Plus von 4,9 Prozent.
Die reine Industrieproduktion, zu der nicht das Baugewerbe und die Energieproduktion zählen, stieg den Angaben zufolge im Mai leicht um 0,2 Prozent. In den besonders energieintensiven Industriezweigen sank die Produktion um deutliche 1,4 Prozent im Monatsvergleich und um 12,4 Prozent im Jahresvergleich. Das Baugewerbe ging um 0,4 Prozent im Monatsvergleich zurück.
Trotz der "eingetrübten Stimmung in den Unternehmen" deute die jüngste Stabilisierung der Nachfrage auf eine moderate Erholung der Industriekonjunktur in den kommenden Monaten hin, erklärte das Bundeswirtschaftsministerium zu den jüngsten Zahlen. Der wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, Sebastian Dullien, erklärte hingegen, die Zahlen unterstrichen die derzeit "schwierige Situation der deutschen Industrie" und eine "durchgreifende Erholung" sei noch nicht in Sicht.
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