In den G20-Mitgliedsstaaten sind die Pro-Kopf-Emissionen durch die Verfeuerung von Kohle bis 2022 weiter gestiegen. Wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie der für erneuerbare Energien eintretenden Denkfabrik Ember hervorgeht, stieg der CO2-Ausstoß in den G20-Ländern pro Kopf um neun Prozent. In Deutschland, den USA und zehn weiteren Mitgliedsstaaten seien die Emissionen aus Kohleverbrennung zwar gesunken - aber unter anderem in China, Indien und Indonesien nahmen sie demnach weiter zu.
Indien ist das Gastgeberland des am kommenden Wochenende stattfindenden G20-Gipfels. In Indonesien, das im vergangenen Jahr Zusagen über die Zahlung von 20 Milliarden Dollar (umgerechnet rund 18,56 Milliarden Euro) für den Ausstieg aus der Kohleenergie erhielt, stiegen die Kohleemissionen sogar um 56 Prozent im Vergleich zu 2015. Dave Jones von Ember erklärte allerdings, im Verhältnis zur Bevölkerung seien die von der Kohlenutzung verursachten Emissionen in Südkorea und Australien am höchsten.
Insgesamt sind die G20-Staaten für rund 80 Prozent der CO2-Emissionen im Energiesektor verantwortlich. Bei einem Gipfel im Juli konnten sich die Mitgliedsstaaten nicht auf einen Ausstiegsplan aus der Nutzung fossiler Energie einigen. Dem Weltklimarat IPCC zufolge muss in den kommenden acht Jahren die Nutzung von Kohlekraftwerken ohne die CO2-Abscheidungs- und Speichertechnolgie CCS um 70 bis 90 Prozent zurückgehen.
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