Die Geflüchtetenorganisation Pro Asyl hat eine vollständige Abschaffung der Arbeitsverbote für Asylsuchende gefordert. "Kleine vermeintliche Verbesserungen beim Zugang zum Arbeitsmarkt reichen nicht", kritisierte der flüchtlingspolitische Sprecher der Organisation, Tareq Alaows, mit Blick auf den geplanten Kabinettsbeschluss zur erleichterten Arbeitsaufnahme am Mittwoch. "Nötig ist, dass alle Arbeitsverbote vollständig abgeschafft werden". Arbeitsverbote seien nicht zeitgemäß, betonte Alaows.
"Sie grenzen Menschen aus der Gesellschaft aus und sind auch angesichts des Arbeitskräftemangels in Deutschland der falsche Weg." Pro Asyl forderte eine Ausweitung von Sprachkursen sowie eine schnellere Anerkennung ausländischer Schul- und Bildungsabschlüsse, "so dass Geflüchtete in den Berufen arbeiten können, für die sie bereits in ihren Herkunftsländern ausgebildet wurden".
Das Bundeskabinett befasst sich am Mittwoch mit Regelungen für eine erleichterte Arbeitsaufnahme für Geflüchtete. Ein Vorschlag von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zielt dabei auf teilweise verkürzte Fristen für die Beschäftigungsaufnahme. Bislang dürfen Asylsuchende frühestens nach drei Monaten arbeiten - meist aber erst deutlich später.
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