Es hat einfach nicht sein sollen! In wenigen Monaten wäre Prinz Philip, der Ehemann von Queen Elizabeth, 100 Jahre alt geworden. Doch nun ist der betagte Prinz mit deutschen Wurzeln und derbem Humor gestorben. Ganz England trauert nun um den Mann, der sein gesamtes Leben an der Seite von Queen Elizabeth verbracht hat.
Wenn Prinz Philip seinen eigenen Tod kommentiert hätte, wäre ihm mit Sicherheit ein flotter Spruch über die Lippen gekommen, der mit Sicherheit makaber und vielleicht sogar politisch unkorrekt gewesen ware. Für solche Sprüche hatte der beliebte Prinz nämlich immer ein Faible gehabt. Lange Jahre hatte der beliebte Prinz seine Rollen im Schatten der englischen Königin Elizabeth II. klaglos akzeptiert und immer wieder selbst tatkräftig mitangepackt, wenn es darum ging die königliche Familie zu unterstützen. Vor Jahren hatte der Prinz bereits einmal scherzhaft verlauten lassen, dass seine Rolle “nach der Verfassung gar nicht existierte“. Nun jedoch ist Prinz Philip, Herzog von Edinburgh, Graf von Merioneth und Baron von Greenwich am 9. April im gesegneten Alter von 99 Jahren verstorben. Ein schwerer Schlag für das britische Königshaus und auch für Queen Elizabeth, die in ihrem Ehemann eine Stütze hatte, der sie in privaten Momenten vom Druck ihres täglichen Arbeitsalltags ablenken konnte.
Mehr als siebzig Jahre stand Prinz Philip immer an der Seite seiner Ehefrau, der englischen Königin. Obwohl seine Ehefrau den Großteil der Aufmerksamkeit erhielt, hatte sich Philip nie darüber beschwert. Stattdessen füllte er seine Rolle als Ehemann perfekt aus und unterstütze das Königshaus in den täglichen Pflichten, die er ebenfalls mit großer Sorgfalt und Pflichtbewußtsein ausfüllte. Obwohl Philip lange auf seine Einbürgerung als britischer Staatsbürger warten musste, galt er besonders in den letzten Jahren als das perfekte Abbild eines englischen Gentlemans aus der Oberschicht. Prinz Philip war ein Mann, der seine Begleiterrolle nicht nur angenommen hatte, sondern diese auch mit Leben befüllt hatte. Einmal beschrieb er sich scherzhaft selbst als “den besten Gedenktafelenthüller der Welt“. Bis ins hohe Alter unterstützte Philip seine Frau bei ihren königlichen Pflichten. Erst 2017 verabschiedete sich der Prinz in den wohlverdienten Ruhestand. Von den britischen Bürger wurde Philip nicht nur wegen seines Pflichtbewußseins geschätzt, sondern galt als Anker der Stabilität in einem Land, das den Zerfall des Empires erlebte und seine neue Rolle in der Weltgeschichte suchte.
Die eigentlich sehr distanzierte Queen hatte die Rolle ihres Ehemannes zuletzt 2017 hervorgehoben, indem sie ihn als “meine Stärke und meinen Fels“ beschrieben hatte. “Er hat mir ganz einfach in all den Jahren Kraft und Halt gegeben“, machte die Queen ihre hohe Meinung von ihrem Ehemann deutlich. Und das obwohl der Prinz bei öffentlichen Auftritten auch gerne einmal ins Fettnäpfchen getreten war. Kein Wunder, denn Philip liebte den englischen Humor, den viele Menschen vielleicht sogar als rabenschwarz bezeichnen würden. “Wenn ihr noch viel länger hierbleibt, bekommt ihr alle Schlitzaugen“, hatte der Prinz zum Beispiel 1986 gegenüber britischen Studenten in China verlauten lassen. Bei einem Besuch in Nigeria kritisierte Prinz Philip die Kleiderwahl des nigerianischen Königs mit den Worten: “Sie sehen aus, als wollten Sie gleich ins Bett.“ Unvergessen auch die Anekdote als Philip den deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl als “Herr Reichskanzler” begrüßte. Bei einem Besuch beim Diktator Alfredo Stroessner in Paraguay hatte Philip sarkastisch entgegnet, er sei gerne mal wieder in einem Land, wo das Volk nicht das Sagen habe. Für seinen Humor war Philip bei der britischen Presse sowohl beliebt als auch gefürchtet, weil man immer wieder damit rechnen musste, dass der Prinz in ein Fettnäpfchen treten könnte.
Ursprünglich war Prinz Philip als Philippos Andreou, Sohn des Prinzen Andreas von Griechenland und Dänemark und seiner Ehefrau Prinzessin Alice am 10. Juni 1921 auf der griechischen Insel Korfu geboren worden. Er selbst stand zu diesem Zeitpunkt an 6. Stelle als Anwärter auf die griechische Krone. Seine Wurzeln väterlicherseits hatte Prinz Philip im Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg. Seine Mutter Prinzessin Alice war eine geborene Battenberg. Dieser deutsche Name wurde später anglifiziert. Ab diesem Zeitpunkt hießen die Royals dann offiziell Mountbatten-Windsor. Der Doppelname galt als ein Zugeständnis der Queen an ihren Ehemann. Während seiner Jugend besuchte der Prinz ein Jahr lang die bekannte süddeutsche Schule Salem. In dieser Zeit lernte Philip auch die deutsche Sprache. Gleichzeitig hatte Philip eine große Affinität zur Bundesrepublik Deutschland. So galt Prinz Philip als treibende Kraft hinter dem Besuch des Königspaares im Jahr 1965 in Deutschland. Der Besuch galt als Zeichen der Annährung. Nach dem 2. Weltkrieg hatte Philip immer wieder betont, „mit Deutschenhass allein können wir nicht überleben“. Nun jedoch ist der beliebte Prinz aus dem Leben geschieden und wird wohl in den nächsten Tagen mit militärischen Ehren beigesetzt werden.