Prinz Harry ist am Dienstag vor einem Londoner Gericht eingetroffen, um bei seinem Prozess gegen den Verlag des "Daily Mirror" auszusagen. Bei seiner Ankunft wurde er bereits von einem Meer von Journalisten erwartet, doch verließ er den schwarzen SUV, ohne ein Wort zu sagen. Harry ist das erste Mitglied der britischen Königsfamilie seit mehr als hundert Jahren, das in einem Gerichtsverfahren in den Zeugenstand tritt.
Als einer von mehreren Klägern wirft der 38-Jährige dem Medienkonzern Mirror Group Newspapers (MGN) illegale Informationsbeschaffung vor. Unter anderem soll das Mutterhaus der Boulevardzeitung "Daily Mirror" das Handy des Prinzen angezapft haben.
Der Prozess hat bereits wenige Tage nach der Krönung von Charles III. vor einem Monat begonnen, er ist auf bis zu sieben Wochen angesetzt. Höhepunkt ist dabei die Aussage von Harry. Zuletzt war aus den Reihen des britischen Königshauses der spätere König Edward VII. wegen einer Verleumdungsklage 1890 in den Zeugenstand getreten.
Allerdings wurde Harry am Montag vom zuständigen Richter Timothy Fancourt gerügt, weil er dem Eröffnungsplädoyer in seinem Fall ferngeblieben war. Sein Anwalt verteidigte das Fehlen seines prominenten Mandanten. Demnach hatte der mit seiner Familie in den USA lebende Prinz den zweiten Geburtstag seiner Tochter Prinzessin Lilibet gefeiert und war deshalb erst am Sonntagabend von Los Angeles nach Großbritannien geflogen.
ans/pe