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Preis wichtiges Kriterium beim Lebensmittelkauf für 57 Prozent der Deutschen

Der Preis von Lebensmitteln ist für mehr als die Hälfte der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland ein entscheidendes Kriterium beim Einkauf. Ihr Anteil liegt bei 57 Prozent, das sind zehn Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr, wie eine Umfrage im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums ergab. Drei Viertel der Menschen hierzulande achten demnach auf Sonderangebote - auch das sind deutlich mehr als 2022.

Das Essen soll schmecken und gesund sein - da sind sich die Befragten seit Jahren einig, wie Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) am Freitag bei der Vorstellung des Ernährungsreports erklärte. Die Umfrage im Auftrag seines Ministeriums wird seit 2015 jährlich erhoben. 

Seitdem nimmt der Anteil der Menschen, die täglich Fleisch essen, ab: von 34 Prozent 2015 auf 20 Prozent in diesem Jahr. Und der Anteil derer, die täglich zu vegetarischen oder veganen Alternativen greifen, nimmt laut Umfrage zu, von fünf Prozent im Jahr 2020 auf zehn Prozent in diesem Jahr. Fast die Hälfte der Befragten gab an, den Fleischkonsum bewusst einzuschränken. Acht Prozent sagten, sie äßen vegetarisch, zwei Prozent sind vegan.

Fast die Hälfte der Menschen - 47 Prozent - haben aber auch noch nie vegetarische oder vegane Alternativen zu Fleisch oder Tiermilchprodukten gekauft. Vor allem Ältere sind hier zurückhaltend, wie die Umfrage ergab.

Für vier von fünf Befragten wichtig ist demnach die Herkunft von Lebensmitteln - vor allem bei Eiern, frischem Obst und Gemüse, Back- und Fleischwaren. Wie in den Vorjahren sagten die allermeisten auch, sie seien grundsätzlich bereit, für mehr Tierwohl auch mehr Geld für Fleisch auszugeben.

Kochen ist zwar nicht mehr so beliebt wie in der Corona-Pandemie - aber 45 Prozent der Befragten sagten in diesem Jahr, sie würden sich so gut wie jeden Tag eigene Gerichte mit frischen Zutaten kochen. Zwei- bis dreimal die Woche tun das nach eigenen Angaben 36 Prozent. Die meisten haben auch Freude daran - bei den unter 30-Jährigen sagten das 81 Prozent, bei den über 60-Jährigen 68 Prozent. Mindestens einmal im Monat gehen die meisten (72 Prozent) auch auswärts essen, 40 Prozent lassen sich mindestens einmal im Monat fertige Gerichte nach Hause liefern.

Befragt wurden die Menschen auch nach ihren Erwartungen an die Politik in puncto Ernährung. Rund 90 Prozent stimmten der Aussage voll und ganz oder eher zu, die Politik solle sich mehr für eine artgerechte Tierhaltung einsetzen, fast ebenso viele, dass der Ökolandbau ausgeweitet wird. Vier von zehn Befragten kritisierten, Obst und Gemüse seien zu teuer.

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte vom 15. bis 26. Mai rund 1000 Deutsche ab 14 Jahren telefonisch nach ihren Ess- und Einkaufsgewohnheiten. Es war die achte solche Befragung seit 2015.

Alle Ergebnisse unter www.bmel.ernaehrungsreport2023.  

ilo/pe