Nach zehn Jahren haben fast alle Bundeswehrsoldaten das westafrikanische Mali verlassen. Wie das Einsatzführungskommando mitteilte, verließen die letzten 142 deutschen Soldatinnen und Soldaten am Dienstag ihren Stützpunkt in der Stadt Gao. Damit sind demnach in der Hauptstadt Bamako nur noch vier deutsche Soldaten im derzeit noch verbliebenen Hauptquartier der UN-Mission Minusma tätig, die am Montag offiziell für beendet erklärt wurde. Sie werden am Sonntag aus Mali abreisen.
Die deutschen Soldaten verließen Mali laut Einsatzführungskommando zunächst in Richtung der senegalesischen Hauptstadt Dakar, von wo aus sie dann nach Deutschland weiterfliegen. Am Freitag werden die Soldatinnen und Soldaten am Fliegerhorst in Wunstorf bei Hannover erwartet. Dort ist ein Rückkehrappell mit Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) geplant.
Der Kommandeur des letzten deutschen Minusma-Einsatzkontingents, Oberst Heiko Bohnsack, nannte die Rückverlegung eine "großartige Teamleistung" unter "schwierigen Bedingungen".
Insgesamt leisteten laut Einsatzführungskommando rund 27.500 Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten in den zehn vergangenen Jahren ihren Dienst bei Minusma. Drei Soldaten kamen demnach bei dem Einsatz ums Leben.
Mali ist seit Jahren Schauplatz einer Rebellion islamistischer Extremisten, die 2012 im Norden des westafrikanischen Landes begann und später auch auf die Nachbarländer Niger und Burkina Faso übergriff. Seit 2013 sollte die Minusma helfen, das Land zu befrieden und die Zivilbevölkerung zu schützen.
Unter der seit einem Putsch im Jahr 2020 regierenden Militärjunta hatte sich die Zusammenarbeit stetig verschlechtert. Mitte Juni forderte die Junta ein sofortiges Ende der UN-Mission.
ma/ju