Mehr als 13 Millionen Menschen sind am Sonntag in Ecuador aufgerufen, einen neuen Präsidenten und ein neues Parlament zu wählen. Der bisherige Staatschef Lenín Moreno tritt nicht erneut an - um seine Nachfolge konkurrieren vor allem der linke Wirtschaftswissenschaftler Andrés Arauz und der rechtskonservative Ex-Banker Guillermo Lasso. Außenseiterchancen auf einen Einzug in die Stichwahl hat Umfragen zufolge zudem der linke Umweltpolitiker Yaku Pérez, der besonders von der indigenen Bevölkerung unterstützt wird.
Der bisherige Staatschef Moreno hinterlässt ein umstrittenes Erbe und ein polarisiertes Land, das vom Verfall des Öl-Preises und den Folgen der Corona-Pandemie schwer getroffen ist. Sein Nachfolger soll am 24. Mai das Amt übernehmen. Die künftige Regierung steht vor großen Herausforderungen. Eine hohe Staatsverschuldung und eine Wirtschaft, die nach offiziellen Schätzungen 2020 um 8,9 Prozent geschrumpft ist, lassen allerdings wenig Spielraum.
by JOSE SANCHEZ LINDAO