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Populist Milei gewinnt vor Stichwahl in Argentinien wichtige Unterstützerin

Vor der Präsidentschaftsstichwahl in Argentinien hat der ultraliberale Populist Javier Milei eine wichtige Unterstützerin gewonnen. Die im ersten Wahlgang ausgeschiedene konservative Kandidatin Patricia Bullrich sprach am Mittwoch eine Wahlempfehlung für den 53-Jährigen aus. Dieser stehe für "den Wandel", während Wirtschaftsminister Sergio Massa vom Mitte-links-gerichteten Regierungslager für "mafiöse Kontinuität" stehe.

Bei der ersten Wahlrunde am Sonntag war der 51-jährige Peronist Massa mit mehr als 36 Prozent der Stimmen auf den ersten Platz gekommen. Milei, der sich selbst als "Anarcho-Kapitalist" beschreibt, kam auf 30 Prozent. Bullrich schied mit knapp 24 Prozent aus. Massa und Milei werden nun bei einer Stichwahl am 19. November gegeneinander antreten.

Die drittgrößte Volkswirtschaft Lateinamerikas ächzt seit Jahrzehnten unter Finanzkrisen, die durch Verschuldung, finanzielles Missmanagement und Inflation gekennzeichnet sind. Im September lag die Inflationsrate bei 138 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Argentinien hat hohe Schulden beim Internationalen Währungsfonds (IWF), mehr als ein Drittel der knapp 47 Millionen Menschen leben unter der Armutsgrenze. 

Für viele Argentinier verkörperte daher Milei die Hoffnung auf einen Aufschwung. Der Anti-Establishment-Kandidat machte im Wahlkampf mit spektakulären Auftritten mit Kettensäge von sich Reden, seinem Symbol für den geplanten Rückbau des Staatsapparates. Er kündigte an, mit der "parasitären Politiker-Kaste" aufräumen zu wollen, die Zentralbank "in die Luft zu sprengen" und den US-Dollar als Währung einzuführen.

Milei wird oft mit dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump und dem brasilianischen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro verglichen. Er ist gegen Abtreibung und Sexualkundeunterricht, leugnet die Verantwortung des Menschen für den Klimawandel und kündigte an, im Falle eines Wahlsiegs rund zehn Ministerien abschaffen zu wollen. 

fs/kas