Das Landgericht Nürnberg-Fürth hat einen Polizisten wegen mehrerer Sexualdelikte sowie Unterschlagung zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt. In dem weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführten Prozess kam das Gericht am Mittwoch zu dem Ergebnis, dass der Mann sich bei vier früheren Partnerinnen der Vergewaltigung, sexuellen Nötigung und Belästigung schuldig gemacht hatte, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Außerdem hatte er zweimal bei Polizeieinsätzen in Wohnungen von Verstorbenen Geld gestohlen.
Der 34-Jährige war bereits zu Prozessbeginn im März vom Polizeidienst suspendiert. Er bestritt die sexuellen Übergriffe auf die Frauen, mit denen er teils längere, teils kürzere Beziehungen geführt hatte. Der Gerichtssprecherin zufolge stand zwar Aussage gegen Aussage. Auf Grundlage von aussagepsychologischen Gutachten glaubte das Gericht aber den Angaben der Frauen.
Alle Opfer sind als Folge der Taten psychisch schwer belastet mit bis heute anhaltenden Auswirkungen. Im Fall einer fünften Frau sprach das Gericht den Polizisten frei, die ebenfalls traumatisierte Frau habe keine ausreichend belastbare Zeugenaussage machen können. Bei den Diebstählen bei Verstorbenen soll der Mann 4600 Euro für sich erbeutet haben. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
ran/cfm