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“Polizeiruf 110: Tod einer Journalistin”: So wird der neue Krimi

Atomlobby oder eifersüchtige Ehefrau?

War es die skrupellose Atomlobby, gedeckt von der polnischen Regierung, die eine unliebsame Journalistin aus dem Weg räumen ließ, oder doch die eifersüchtige Ehefrau, die ihre Nebenbuhlerin ausschalten wollte? Der “Polizeiruf 110: Tod einer Journalistin” entführt den Zuschauer am Sonntag, den 29. Dezember ab 20:15 Uhr einmal mehr ins polnisch-deutsche Grenzgebiet in der Nähe von Frankfurt an der Oder. Erneut kam ein absolut sehenswerter Film dabei heraus…

Die erfolgreiche Journalistin und Umweltschützerin Anne Gerling (Antje Traue) wird nach einem Unfall tot in ihrem Wagen aufgefunden. Die Kommissare Olga Lenski (Maria Simon) und Adam Raczek (Lucas Gregorowicz) übernehmen die Ermittlungen. Gerling hatte als investigative Journalistin gearbeitet und war illegalen Machenschaften des Energiekonzerns Ergatome auf der Spur. Das Unternehmen will im polnischen Grenzland ein Atomkraftwerk bauen und kämpft vor Gericht gegen den Widerstand von Umweltverbänden und Anwohnern um die Baugenehmigung.

Lenski und Raczek finden heraus, dass Anne Gerling ermordet wurde und zudem schwanger war. Lukasz Franczak (Maciej Stuhr), der zuständige Richter im Prozess, kannte die Journalistin. Hatte er ihr Hintergrundinformationen zum Prozess gegeben? In der Wohnung von Anne Gerling finden Raczek und Annes Vater Eric (Max Herbrechter) eine Audio-Datei, die die Ermittlungen in eine neue Richtung führt. Immer tiefer dringen Olga Lenski und Adam Raczek in die kriminellen Verstrickungen von Politik, Wirtschaft und Justiz vor – bis die Kommissare selbst ins Fadenkreuz der Mächtigen geraten.

Durchaus! Spannender Fall, realistische und interessante Hintergrundgeschichte und starke Protagonisten. Der “Polizeiruf 110: Tod einer Journalistin” hat eigentlich alles, was einen guten Krimi ausmacht.

Die angespannte politische Lage zwischen Deutschland und Polen wird nachvollziehbar in die Geschichte eingewoben und trägt den Film von der ersten bis zur letzten Minute. Ebenfalls nachvollziehbar wird die kritische Verflechtung zwischen Wirtschaft, Justiz und Politik dargestellt, dabei kommen die Autoren ganz ohne billige Verschwörungstheorien aus. Vor diesem Hintergrund verlieren die Macher den eigentlichen Mordfall nie aus den Augen. So geht Krimi.

(dr/spot)

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