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“Polizeiruf 110: Die Lüge, die wir Zukunft nennen”: Wie ist der Krimi?

Zweiter Fall für neues München-Team

Der zweite Fall des neuen Münchener Teams steht an. Und in “Polizeiruf 110: Die Lüge, die wir Zukunft nennen” (8.12., 20:15 Uhr, das Erste) von Regie-Star und Krimi-Spezialist Dominik Graf (67, “Hotte im Paradies”) wartet eine schwere Aufgabe auf Polizeioberkommissarin Elisabeth “Bessie” Eyckhoff, gelungen verkörpert von der österreichischen Schauspielerin Verena Altenberger (32, “Die beste aller Welten”): Sie muss gegen ihre eigenen Kollegen ermitteln.

Das Team von Polizeioberkommissarin Eyckhoff soll ein Unternehmen überwachen, das im Verdacht steht, illegalen Insiderhandel an der Börse zu betreiben. Die Versuchung, aus dem Abgehörten selbst Profit zu schlagen, ist allerdings zu groß für Eyckhoffs Kollegen. Zuerst scheint der Gewinn enorm, aber bevor die Polizisten ihre Aktien gewinnbringend abstoßen können, wird der Handel ausgesetzt. Es besteht die Gefahr, dass sie ihr gesamtes Geld verloren haben, zudem schöpft die Börsenaufsichtsbehörde Verdacht.

Im Rahmen einer internen Untersuchung soll ausgerechnet Eyckhoff gegen ihre eigenen Kollegen ermitteln. Was mit einem moralischen Dilemma für die Oberkommissarin beginnt, spitzt sich bald zu einem gefährlichen Spiel auf Leben und Tod zu. Die Gruppe droht zu zerreißen und die Polizisten könnten weit mehr verlieren als nur ihr Geld oder ihre Freundschaft…

Jein. Vielen Zuschauern dürfte der Film zu überdreht und überladen sein; den roten Faden zu verlieren, ist hier wirklich nicht schwer. Wer es aber wild, konfus, sprunghaft, gestückelt und laut mag, dem könnte der Krimi gefallen.

Einschalten sollten außerdem diejenigen, die sich generell für das Werk des vielfach ausgezeichneten Filmemachergespanns, Regisseur Dominik Graf und Drehbuchautor Günter Schütter (60), interessieren. Von ihnen stammen beeindruckende Krimis wie “Tatort – Frau Bu lacht” (1995), “Polizeiruf 110: Der scharlachrote Engel” (2005) oder “Polizeiruf 110: Der Tod macht Engel aus uns allen” (2013).

Interessant macht den Film auch, dass Zuschauer in diesem erst zweiten Fall einiges aus den Biografien des neuen Münchner “Polizeiruf”-Teams erfahren. Konzentrieren sollte man sich dabei allerdings vor allem auf Polizeioberkommissarin Bessie Eyckhoff, sonst droht eine Enttäuschung. Sicher enttäuscht werden diejenigen Zuschauer, die Bessies Sidekick im Auftakt-“Polizeiruf 110: Der Ort, von dem die Wolken kommen” (15.9.) gern wiedergesehen hätten, denn ihr Halbbruder und Polizeikollege Cem Halac (Cem Lukas Yeginer) wird diesmal nur erwähnt.

Bleibt zu hoffen, dass Verena Altenberger in ihrem dritten Fall zeigen darf, was sie aus einem klassischen Whodunit-Krimi zaubert…

(ili/spot)

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