Mindestens 28 Menschen waren nach Polizeiangaben direkt an der Ermordung des Präsidenten von Haiti, Jovenel Moïse, beteiligt. "Wir haben 15 Kolumbianer und zwei Amerikaner haitianischer Herkunft festgenommen", sagte der Chef der Nationalpolizei, Léon Charles, am Donnerstag. Demnach wurden drei weitere Kolumbianer getötet und weitere acht befanden sich noch auf der Flucht.
Aus Bogotá hieß es, dass offenbar mindestens sechs der kolumbianischen Beteiligten "ehemalige Mitglieder der nationalen Streitkräfte" seien. Er habe Polizei und Armee angewiesen, mit den haitianischen Behörden zusammenzuarbeiten, sagte Kolumbiens Verteidigungsminister Diego Molano.
Haitis Präsident Moïse war in der Nacht zum Mittwoch in seinem Haus in Port-au-Prince erschossen worden. Seine Frau Martine, die bei dem Attentat verletzt wurde, wurde zur Behandlung nach Miami ausgeflogen. Sie ist außer Lebensgefahr.
Am Mittwoch hatte die Polizei die Zahl der getöteten Angreifer noch mit vier angegeben. Nach Angaben des Polizeichefs "wurden Waffen und Materialien, die von den Angreifern benutzt wurden, beschlagnahmt".
Der bereits von Instabilität und Armut geprägte Karibikstaat droht jetzt weiter ins Chaos abzudriften. Haiti hat nun weder einen Präsidenten noch ein funktionierendes Parlament. Der amtierende Regierungschef und sein bereits nominierter Nachfolger beanspruchen das Amt jeweils für sich.
by Erika SANTELICES