Ist der aktuelle NRW-Ministerpräsident Erwin Laschet etwa in Gefahr? In der Nacht zum Mittwoch waren zahlreiche Polizeibeamten am Haus der Familie Laschet gesichtet worden. Zudem wurden die Schutzmaßnahmen für den prominenten Politiker erhöht. Allerdings soll es sich dabei lediglich um eine Vorsichtsmaßnahme gehandelt haben.
Ausgelöst worden war der Polizeieinsatz beim nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten durch einen ehrlichen Finder. Ein Mann hatte offenbar am Montag einen USB-Stick in Aachen entdeckt. Der Finder hatte den gefundenen Stick dann an seinem PC ausprobiert und war dabei auf die persönlichen Daten von NRW-Ministerpräsident Erwin Laschet gestoßen. Nach seinem Fund brachte der Mann den USB-Stick zur Polizei. Über diesen Fall hatte zuvor bereits die “Rheinische Post” berichtet. Wie die Polizei mitteilte, hätten sich auf dem elektronischen Datenträger “sicherheitsrelevante Dateien” des Politikers befunden. Bei den Daten soll es sich um persönliche, aber “frei zugängliche” Angaben zu Laschet handeln. Nachdem der Finder den Stick am Montagabend bei der Polizei in Aachen abgegeben hatte, wurde dann am Dienstagabend die Polizei in Köln mit den weiteren Ermittlungen in diesem Fall betraut.
Wie es nun scheint, stehen die auf dem USB-Stick gespeicherten Daten mit einem fiktiven Übungsszenarios einer Fortbildung von Beamten des LKA Nordrhein-Westfalen in Zusammenhang. Offenbar hatte einer der an der Fortbildung beteiligten Beamten den Datenträger verloren. Der Verlust des Datenträgers soll im Landeskriminalamt NRW nun intern nachbereitet werden. “Mögliche disziplinarrechtliche Maßnahmen gegen beteiligte Beamte werden geprüft”, teilte ein Sprecher der Polizei mit. Allerdings besteht für den Politiker und seine Familie also keine erhöhte Gefahr. Trotzdem wurde der Personenschutz von Laschet und seiner Familie erst einmal vorsorglich erhöht. Aus diesem Grund konnte Laschet am Mittwochmorgen einen seiner geplanten Termine nicht wahrnehmen. Eigentlich sollte der Politiker eine Online-Veranstaltung zur US-Wahl eröffnen. Am Mittwochnachmittag erklärte die Polizei nochmals, dass zu keinem Zeitpunkt eine tatsächliche Gefährdunglage des Politikers oder dessen Familie vorgelegen habe.