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Politikertochter Tandler legt Revision gegen Urteil wegen Steuerhinterziehung ein

Gegen ihre Verurteilung im Münchner Maskenprozess hat die Politikertochter Andrea Tandler Revision eingelegt, wie das Landgericht München I am Freitag mitteilte. Es hatte Tandler vor einer Woche zu vier Jahren und fünf Monaten Haft verurteilt, weil sie Millionengewinne durch Maskengeschäfte nicht ordnungsgemäß versteuerte. Nun muss sich der Bundesgerichtshof in Karlsruhe mit dem Fall befassen.

Auch Tandlers Geschäftspartner Darius N. legte den Angaben zufolge Revision gegen das Urteil ein, mit dem er zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden war. Der Steuerprozess stand im Zusammenhang mit der bayerischen Maskenaffäre, in der Unternehmer im Zusammenspiel mit ihnen bekannten Politikern hohe Millionengewinne durch den Verkauf von Schutzmasken erzielen konnten. Tandler ist die Tochter des ehemaligen CSU-Generalsekretärs und bayerischen Finanzministers Gerold Tandler.

Andrea Tandler und ihr Partner N. machten zu Beginn der Coronapandemie mit einer neu gegründeten Firma in kurzer Zeit mit Masken und Schutzkleidung Umsätze in Höhe von mehr als 440 Millionen Euro, Tandler kassierte dafür 48,3 Millionen Euro an Provisionen. 

Das war aber legal, vor Gericht ging es nur um Steuerhinterziehung. Beide Angeklagte hatten im Zuge einer Verständigung ein weitgehendes Geständnis abgelegt und den entstandenen Steuerschaden in Höhe von 11,5 Millionen Euro bezahlt.

smb/bro