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Polen und die Ukraine legen Streit über ukrainisches Getreide bei

Polen und die Ukraine haben ihren Streit über die Einfuhr von ukrainischem Getreide beigelegt. Wie der polnische Landwirtschaftsminister Robert Telus nach einem Treffen mit ukrainischen Vertretern am Dienstag sagte, soll der von Warschau verhängte Importstopp aufgehoben und wieder ukrainisches Getreide durch Polen transportiert werden. Warschau und Kiew hätten aber "Mechanismen" vereinbart, um sicherzustellen, "dass nicht eine Tonne Getreide in Polen verbleibt".

Die ukrainischen Getreideexporte sollen demnach künftig per GPS verfolgt werden können. Der Transit durch Polen solle in den kommenden Tagen wieder aufgenommen werden, hieß es von beiden Seiten.

Die ukrainische Wirtschaftsministerin Yulia Swyrydenko sagte, Kiew müsse "schnell und konstruktiv auf diese Krisensituation reagieren". "Wir behandeln die Probleme unserer polnischen Kollegen mit der gleichen Aufmerksamkeit, wie Polen die unseren behandelt", verdeutlichte Swyrydenko.

Polen hatten am Samstag angekündigt, bis Ende Juni kein Getreide und andere Lebensmittel mehr aus der Ukraine zu importieren. Infolge des russischen Angriffskriegs werden weniger landwirtschaftliche Produkte aus der Ukraine auf dem Seeweg exportiert. Stattdessen gelangt besonders viel Getreide aus der Ukraine auf dem Landweg nach Polen und in andere europäische Nachbarländer.

Obwohl die Agrargüter eigentlich in andere Länder weiter exportiert werden sollen, bleiben sie oft in den ukrainischen Nachbarländern und sorgen dort für volle Silos und deutlich sinkende Preise. Das treibt wiederum die Bauern in den betroffenen Ländern auf die Barrikaden. Ungarn und die Slowakei ergriffen ähnliche Maßnahmen wie Polen.

ma/mid