Das geht aus einem internen Papier hervor, worüber die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete.
Anne Will (56) findet, es ist ein „guter Zeitpunkt“, um aufzuhören. Schon Ende April verfasste die GVK konkrete „Erwartungen“ – die haben es in sich! ▶︎ „Es genügt nicht, sich durch unterschiedliche Moderatoren zu unterscheiden.“ ▶︎ „Talkshows müssen sich in ihrer Machart, ihrem Profil und Inhalt deutlich voneinander unterscheiden, um nicht zuletzt unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen.“ Rumms!
Steigende Zahlen verschärfen den Ton. Kommt die Wende in der Asylpolitik? Klar ist: Den obersten ARD-Kontrolleuren gehen die Ähnlichkeiten unter den ARD-Talkshows gegen den Strich. Inhalte: zu ähnlich. Die Shows: kaum unterscheidbar. Die Gäste: zu eintönig. Laut dem Branchenmagazin „Meedia“ ging es letztes Jahr 46-mal um den Ukraine-Krieg, 19-mal um die Energie-Krise und elfmal um Corona. Die GVK will wohl jetzt die Zügel ziehen und „über die künftige redaktionelle Endverantwortung“ diskutieren.
Denn nicht der öffentlich-rechtliche Sender produziert alle Talkshows, sondern auch externe Firmen, wie zum Beispiel Anne Wills Produktionsfirma „Will Media GmbH“. Der Sender betreut bislang nur. ▶︎ Talkmasterin Anne Will (57) übergibt ihre Show zum Jahresende an Tagesthemen-Moderatorin Caren Miosga (54). ▶︎ „Hart aber fair“ ging erst Anfang des Jahres von Frank Plasberg (66) an Louis Klamroth (33) über. Nach BILD-Infos soll das Klamroth-Format in Zukunft digitaler werden und sich eher an eine jüngere Zielgruppe richten. Der Vertrag mit der bisherigen Produktionsfirma (gehört Frank Plasberg) läuft Ende des Jahres aus. Klamroth, so erfuhr BILD, soll das Gesicht des jungen politischen Talks in der ARD-Mediathek werden.
▶︎ Sandra Maischbergers Sendung habe man bereits „grundsätzlich überarbeitet, um das Profil gegenüber den anderen Gesprächsformaten zu stärken“, zitiert die SZ aus dem Papier. Dazu gehört ein zusätzlicher Sendeplatz am Dienstag und neue Gesprächsformen (Einzel- und Zweier-Talks). Erst vor einigen Wochen hatte ARD-Programmchefin Christine Strobl eine „Neujustierung“ der Talkshows in Aussicht gestellt. Das sei „Teil der umfassenden Programmreform“.