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Pistorius will mehr Abschreckung! Europas fehlende Langstreckenwaffen - So will Pistorius dieses Problem beheben

Die USA werden erneut Langstreckenwaffen in Deutschland stationieren. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius geht davon aus, dass dies auch unter einem möglichen Präsidenten Trump beibehalten würde. Zudem sieht Pistorius darin einen Anstoß für Deutschland, eigene Waffen mit entsprechender Reichweite zu entwickeln - so will Pistorius uns kriegsfähiger machen:

Pistorius fordert: Deutschland soll in Entwicklung von Langstreckenwaffen investieren

Pistorius betonte, dass die geplante Stationierung der US-Langstreckenwaffen in Deutschland als Auftrag verstanden werden müsse, selbst in ähnliche Waffen zu investieren. Da die Langstreckenwaffen "nur auf Rotationsbasis nach Deutschland kommen", sei damit "ganz klar die Erwartung der USA verbunden, dass wir selber investieren in die Entwicklung und Beschaffung von derartigen Abstandswaffen", sagte er im Deutschlandfunk. Diese temporäre Stationierung werde Deutschland die notwendige Zeit geben, um entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Er hob hervor, dass es sich um eine "durchaus ernst zu nehmende Fähigkeitslücke in Europa" handle und dass dies auch Bestandteil der nationalen Sicherheitsstrategie sei. Pistorius geht davon aus, dass die USA auch unter einem möglichen US-Präsidenten Donald Trump an der Stationierung der weitreichenden Waffen in Deutschland festhalten werden. "Deswegen kann ich mir nicht vorstellen, dass ein anderer Präsident (als Joe Biden) davon abrückt."

Linke und BSW warnen vor Risiko

Die Grünen haben jedoch noch Fragen zur Stationierung von US-Langstreckenwaffen. Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge lobte zwar die Beschlüsse des NATO-Gipfels, betonte jedoch, dass viele Menschen angesichts der Aufrüstung besorgt seien. "Deswegen wäre es aus meiner Sicht auch richtig, dass der Bundeskanzler diese Fragen öffentlich erklärt und beantwortet. Dafür trägt er aus meiner Sicht die Verantwortung", sagte Dröge. Die Linke warnte derweil vor einem neuen Rüstungswettlauf. Der verteidigungspolitische Sprecher der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch, sagte der "Rheinischen Post": "Ich finde diese Entscheidung höchst problematisch, weil die Aufrüstungsspirale unter der Überschrift Abschreckung weitergedreht wird." Ähnlich äußerte sich Sahra Wagenknecht, Vorsitzende der Bürgerbewegung Sahra Wagenknecht (BSW). "Die Stationierung zusätzlicher Angriffsraketen auf deutschem Boden verbessert unsere Sicherheit nicht, sondern erhöht im Gegenteil die Gefahr, dass Deutschland selbst zum Kriegsschauplatz wird, mit furchtbaren Folgen für alle hier lebenden Menschen", sagte sie dem "Wir".

USA plant Stationierung von Tomahawk- und Hyperschallraketen

Zur Abschreckung gegen Russland wollen die USA ab 2026 wieder Langstreckenwaffen in Deutschland stationieren. Die Verlegung sei zunächst "zeitweilig" geplant und solle später "dauerhaft" werden, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der USA und Deutschlands, die am Mittwoch am Rande des NATO-Gipfels in Washington veröffentlicht wurde. Dazu gehören Tomahawk-Raketen, Flugabwehrraketen vom Typ SM-6 sowie Hyperschallwaffen, die noch entwickelt werden. Mit Tomahawks können Ziele in deutlich mehr als 2.000 Kilometer Reichweite getroffen werden, was bedeutet, dass sie auch Russland erreichen können. Dies ist das erste Mal seit dem Ende des Kalten Krieges, dass die USA solche Waffen nach Deutschland verlegen.