Pistorius soll Kanzler werden! Innerhalb der SPD mehren sich Stimmen, die fordern, Verteidigungsminister Boris Pistorius anstelle von Olaf Scholz als Kanzlerkandidaten ins Rennen zu schicken, die Umfragen sind eindeutig Pistorius schlägt Scholz deutlich! So ist die Lage:
Besonders der "Seeheimer Kreis“, ein konservativer Flügel der SPD-Bundestagsfraktion, hat diese Debatte befeuert. Bei einem Treffen äußerte sich etwa der Bundestagsabgeordnete Joe Weingarten kritisch und erklärte, Scholz sei "bei den Menschen im Land unten durch“.
Sogar Ex-SPD-Chef Franz Müntefering brachte Zweifel an einer erneuten Kandidatur des Kanzlers auf. Im "Tagesspiegel“-Interview sagte der 84-Jährige: "Eine Kanzlerkandidatur ist kein Selbstläufer und schon gar kein Vorrecht auf Wiederwahl.“ Trotz dieser Kritikpunkte stellt sich die aktuelle SPD-Spitze geschlossen hinter Scholz - ein Todesurteil oder setzt die Spitze aufs richtige Pferd? Hier mehr:
SPD-Chefs Lars Klingbeil und Saskia Esken sowie Fraktionsvorsitzender Rolf Mützenich bekräftigen, dass Scholz der richtige Kandidat sei. Auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach erklärte im Podcast "RONZHEIMER“, Scholz sei "optimal geeignet“ für die Kandidatur. Dennoch zeigen Umfragen ein anderes Bild. Eine aktuelle INSA-Umfrage für die „BILD am Sonntag“ zeigt, dass 45 Prozent der Befragten Boris Pistorius als Kanzlerkandidaten bevorzugen, während nur 35 Prozent Scholz unterstützen. Besonders unter SPD-Anhängern ist der Rückhalt für Pistorius stark: 59 Prozent sprechen sich für ihn aus, lediglich 28 Prozent für Scholz. Die Zufriedenheit mit Scholz’ Arbeit ist laut der Umfrage gering: Nur 20 Prozent sind mit seiner Leistung zufrieden, während 72 Prozent unzufrieden sind. Im Gegensatz dazu kommt Pistorius auf eine Zufriedenheitsrate von 45 Prozent bei nur 34 Prozent Kritik. In einem hypothetischen Kanzler-Duell gegen Friedrich Merz und Robert Habeck würde Pistorius besser abschneiden als Scholz.
Trotz der Debatten und Umfrageergebnisse hält die SPD-Zentrale an Olaf Scholz als Kanzlerkandidat fest. Laut internen Informationen soll Scholz selbst geprüft haben, ob er weiterhin der Richtige für die Aufgabe sei, und sei zu einem klaren "Ja“ gekommen. Die Partei plant daher weiterhin mit dem amtierenden Kanzler als Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl.