6275:

Pistorius mahnt nach Beschuss von Klinik in Gaza zu Vorsicht und Besonnenheit

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat nach dem Beschuss eines Krankenhauses in Gaza-Stadt mit zahlreichen Toten zu Vorsicht und Besonnenheit gemahnt. "Jeder falsche Schritt kann dazu führen, dass die Situation eskaliert", sagte er am Mittwoch in Berlin vor einer Sitzung des Bundestags-Verteidigungsausschusses. "Jede Eskalation ist brandgefährlich - nicht nur für die engere Region, sondern auch für die weitere Region".

Pistorius nannte den Beschuss des Krankenhauses einen "dramatischen, furchtbaren Vorfall". Dieser zeige, "mit wie viel Vorsicht und Besonnenheit jetzt agiert werden muss, um keine weitere Eskalation in der Region herbeizuführen". Es sei deshalb gut, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Dienstag in Israel war und US-Präsident Joe Biden das Land nun besuche.

Es spreche vieles dafür, dass es eine fehlgeleitete Rakete war, sagte der Minister zur möglichen Ursache für den Beschuss. Es seien in letzter Zeit öfter fehlgeleitete Raketen der Hamas an Stellen eingeschlagen, wo sie mit Sicherheit nicht hin sollten. Aber das sei jetzt alles "im Bereich der Spekulation", betonte Pistorius. "Wir warten ab, was die israelische Seite vorlegt und auch was die Hamas sagt."

Dem SPD-Politiker zufolge gibt es von Seiten Israels keine weitere Nachfrage an die Bundeswehr nach Unterstützung materieller Art. "Aber wir stehen zu unsere Zusage", betonte Pistorius. "Wenn Anfragen kommen, werden wir sie schnellstmöglich bearbeiten und beantworten." Es könne jedoch nur geliefert werden, was nachgefragt wird.

Am Dienstagabend wurden bei einer Explosion in einem Krankenhaus in Gaza zahlreiche Menschen getötet worden. Die vor Ort herrschende Hamas spricht von mehr als 500 Toten und weist Israel die Schuld an dem Angriff zu. Israel wiederum macht eine fehlgeleitete Rakete des Islamischen Dschihad für die Explosion verantwortlich.

awe/cha